Herne. . Zu Jahresbeginn werden viele Sportschuhe geschnürt. Die Fitnessstudios freuen sich über Neukunden und hoffen, dass die guten Vorsätze lange wirken.

Das neue Jahr ist erst ein paar Tage jung, die guten Vorsätze entsprechend noch frisch – die Hochphase für Fitnessstudios. Auch in Herne und Wanne-Eickel freuen sich die Betreiber über regen Zulauf. „Bei uns ist locker dreimal so viel los wie sonst“, sagt ein Trainer vom Fitnessstudio „Clever fit“ an der Roonstraße. „Das fängt jetzt schon an, geht aber in der zweiten Januarhälfte und Anfang Februar erst richtig los“, so die Erfahrung von Trainer Stephan.

Ähnliches beobachtet auch Bettina Schubert, Inhaberin von Feminin Fitness an der Bochumer Straße. „Jetzt sind noch Ferien, danach müssen die Frauen erst noch einiges erledigen und Ende Januar wird es dann voll.“ Der Januar und Februar mache etwa 30 Prozent des Jahresvolumens aus.

Besondere Aktionen der Studios zum Jahresbeginn

Von etwa 20 bis 25 Prozent mehr Neukundenzulauf spricht auch Klaus Hobbold, Geschäftsleiter bei Kieser Training an der Dorstener Straße. „Die guten Vorsätze sind vorhanden, entsprechend gefüllt ist es seit dem 2. Januar.“ Die vergangenen Tage hätten sie eine „volle Hütte“ gehabt. „Nach den Feiertagen wollen sich die Leute wieder bewegen“, so Hobbold.

„Wir haben im Januar und Februar die Problematik, dass alle Geräte belegt sind, die Kurse überfüllt“, sagt Bettina Schubert von Feminin Fitness. Das sei schon immer so gewesen, auch schon vor 20 Jahren. Die Inhaberin des Fitnessstudios reagiert mit zusätzlichen Trainern und Kursen. Und speziellen Angeboten: So bietet sie bis Ende Januar eine Drei-Monats-Mitgliedschaft an. Frauen können erstmal testen, ob die guten Vorsätze länger als bis März halten und müssen sich nicht gleich ein ganzes Jahr binden. „Von den Probemitgliedschaften bleiben etwa 55 bis 60 Prozent, also jede Zweite“, sagt Schubert. Bei den anderen ist dann bereits die Luft raus.

Aber auch einige andere Fitnessstudios locken mit besonderen Angeboten zum Jahresbeginn. Während McFit an der Dorstener Straße beispielsweise mit kostenlosem Probetraining bis zum 11. Januar wirbt, kontert Nachbar Kieser Training mit vier Wochen kostenlosem Training bis zum 31. Januar - wobei die Zielgruppe eine andere ist.

Training muss zur Gewohnheit werden

„Unsere Kunden haben Leidensdruck, kommen oftmals auf Empfehlung des Arztes“, sagt Kieser-Geschäftsleiter Hobbold. Dahinter stecke viel mehr Ernsthaftigkeit und Nachhaltigkeit. Sechs Monate hielten die Neukunden mindestens durch. Von den rund 2000 trainierenden Kunden seien etwa die Hälfte schon länger als fünf Jahre an den Geräten.

Auf eine geringe Fluktuation setzt auch Nina Krickhahn vom Fitnessstudio „Body in Style“ an der Mülhauserstraße. „Im Normalfall geht hier keiner raus ohne einen Folgetermin zu haben“, sagt die Inhaberin. Sie setzt – anders als die großen Fitnessstudios – auf persönliche Betreuung und kleine Trainingsgruppen von maximal drei Personen. Das ist teurer, aber sie versucht dafür, durch Anrufe und entsprechende Betreuung dafür zu sorgen, dass die Motivation bleibt. „Wichtig ist es, eine Gewohnheit zu schaffen, es muss eine Regelmäßigkeit geben“, betont die Personal-Trainerin. Nur wenn das gelingt können aus guten Vorsätzen dauerhafte Veränderungen im Alltag entstehen.