Herne. . Sie zeigt in Unser Fritz ihre „Konstellation Fritz“. „Förderpreis Junge Positionen NRW“ wird zum dritten Mal verliehen.

Zum dritten Mal vergibt die Künstlerzeche ihrem „Förderpreis Junge Positionen NRW“. In diesem Jahr hat sich die Jury auf die Münsteraner Künstlerin Justyna Janetzek geeinigt. „Ich war erst einmal erstaunt über die Möglichkeiten, die die Räume in der Künstlerzeche bieten“, erzählt sie. Justyna Janetzek lässt sich bei ihren Arbeiten immer von den vorgefundenen Räumen anregen. Mit ihren „Raumzeichnungen“ nimmt sie Formen der Architektur auf, um auf sie zu reagieren.

Kommt man in den Ausstellungsraum der Künstlerzeche, blickt man zunächst auf eine filigran wirkende Konstruktion aus quadratischen industriellen Eisenprofilen, die sich vom Boden abhebt. Die Form knickt in verschiedenen Winkeln ab, so dass sie zu einem Gebilde wird, das in den Raum ragt. Teile der Profile sind weiß gestrichen, andere als rohes Eisen belassen. Eine dreieckige Form weist zur Decke. Sonst scheint der Raum leer.

Formen aus der Dachkonstruktion

Doch dann nimmt man das dünne Eisenprofil wahr, das hoch oben wie eine plastische Linie aus der Wand tritt. Es wird in einer dreieckigen Form nach unten geführt, um dann wieder über den eisernen Trägern des Daches zu verschwinden. Ein weiteres Profil umschließt einen der Dachbalken und verbindet ihn mit den zweiten. Hier sind Teile der Profile blau gestrichen. Die zackigen Eisengebilde nehmen Formen auf, die sich in der eisernen Dachkonstruktion wiederfinden.

In der Weißkaue lässt sich Justyna Janetzek durch die Traverse, auf denen Scheinwerfer montiert sind, anregen. Für sie ist es ein Fremdkörper, ein unpassend wirkender Eingriff in die Zechenarchitektur. Sie führt die Konstruktion der Traverse nach unten, um sie an einer Seite auf dem Boden auslaufen zu lassen. Die andere Seite endet offen im Raum. Die funktionale Form wird durch ihre Veränderungen zu einem abstrakten Gebilde in der Zechenarchitektur. Aber sie nutzt auf der anderen Seite auch die Funktion der Traverse. Denn die Scheinwerfer sind auf eine Reihe von skizzenhaften Zeichnungen ausgerichtet. Sie ruhen auf einem quadratischen Eisenprofil, das in verschiedenen Winkeln zum Boden geführt wird. Die Zeichnungen zeigen erste Ideenfindungen für die Raumarbeiten. Hier wird auch deutlich, warum Justyna Janetzek ihre Arbeiten gerne „Raumzeichnungen“ nennt.

Justyna Janetzek nimmt subtile Eingriffe in den Raum vor. Oft sind sie nicht auf den ersten Blick wahrzunehmen. So auch das dünne Eisenprofil, das sich auf Boden zwischen beiden Ausstellungsräumen bewegt und in einer Ecke in einer abgewinkelten Form ausläuft.

Mit ihren Arbeiten macht die Künstlerin Formen der vorhandenen Raumarchitektur neu sichtbar. Und dazu bietet sich die Künstler-zeche Unser Fritz auch wunderbar an.

Der von der Künstlerzeche vergebene „Förderpreis Junge Positionen NRW“ richtet sich an Studierende der Kunstakademien in NRW. Eine Jury sichtet die Arbeiten der jungen Künstler bei den jährlichen Rundgängen.

„Konstellation Fritz“ wird am Samstag um 17 Uhr mit einem Grußwort von Prof. Maik Löbbert, Rektor der Kunstakademie Münster, eröffnet. In die Ausstellung führt Georg Elben, Direktor des Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, ein.

Geöffnet bis zum 18. Januar, jeden Mittwoch und Samstag von 15 bis 18 Uhr, Sonntag 14 bis 17 Uhr. Während der Weihnachtstage geschlossen.