Herne. . Die Herner SPD hat mit NRW-Generalsekretär André Stinka und Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert.
André Stinka, SPD-Generalsekretär in Nordrhein-Westfalen, hat die SPD in Herne besucht. In einer offenen Gesprächsrunde, veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt, diskutierten Herner mit Migrationshintergrund im SPD-Büro an der Bochumer Straße mit dem Landtagsabgeordneten.
„Wir leben in einer Zeit, in der viel gesprochen wird, die Frage ist jedoch, ob die richtigen miteinender sprechen“, sagte der NRW-Generalsekretär eingangs und rief zum Dialog zwischen den Kulturen auf.
Türkische Gemeinden, sagt Architekt Adnan Erdogan, würden oft dafür kritisiert, dass sie nicht integriert seien. Und er müssen sich immer rechtfertigen: „Das Rechtfertigen fing mit 9/11 an und hat im IS seinen Höhepunkt gefunden.“ Selbst sein zehnjähriger Sohn habe sich in der Schule schon rechtfertigen müssen.
Grund dafür, da waren sich alle einig, sei, dass Politik und Medien den Islam oft nicht vom Terrorismus abgrenzten. Der IS, sagte Besucher Erol Basan, fühle sich bestätigt, wenn man ihn stets Islamischen Staat nenne. Damit fördere man nicht nur das Selbstbewusstsein der Terrororganisation, sondern vergleiche den Islam mit Terrorismus.
Weit über den zuvor gesetzten zeitlichen Rahmen hinaus bestand Redebedarf. „Es ist wichtig, dass wir Misstrauen abbauen“, erklärte Nurten Özcelik, SPD-Ratsfrau und stellvertretende Vorsitzende des Herner Arbeitskreises, abschließend.
Gegen die Intoleranz
Auch André Stinka betonte, dass weiterhin Gesprächsbedarf bestehe. „Wir müssen gemeinsam der Intoleranz entgegentreten“, forderte der Generalsekretär. Ein gemeinsamer Dialog sei der erste Schritt. An der Runde der SPD-Arbeitsgemeinschaft nahmen Vertreter von Moschee-, Kultur-, und Sportvereinen sowie Privatpersonen teil. Den Dialog führten sie im SPD-Büro nach der Verabschiedung André Stinkas auch ohne den prominenten Gast im kleinen Rahmen fort.