Der alte Wertstoffhof in Herne entspricht nicht mehr den Anforderungen. Entsorgung Herne plant kundenfreundlichen Neubau mit eigener Zufahrt.
Die Planungen für den neuen Wertstoff- und Containerhof laufen seit 2014 – jetzt stellt Entsorgung Herne konkrete Entwürfe für den Neubau vor. Das Besondere sollen modulare Fertigbauteile sein, die nicht nur wiederverwertbar, sondern schnell aufzubauen seien. Außerdem soll der Wertstoffhof kundenfreundlicher und erweitert werden. Beispielsweise um eine ständige Schadstoffannahmestelle, die bislang fehlt. Für die Anlage plant Entsorgung Herne 4,8 Millionen Euro.
„Der bisherige Hof ist nicht zukunftsfähig“, erklärt Geschäftsführer Horst Tschöke. Es gebe zu viele Probleme: Personen- und Materialströme liefen kreuz und quer, der Platz sei zu gering und berge viele Gefahrenpunkte. All das soll mit dem Neubau behoben werden. Die Arbeiten sollen von Mai bis Herbst 2016 dauern. Dazu gehört auch ein neues Salzlager, das das bisherige in Recklinghausen ablösen soll. So könnten Fahrzeuge vor Ort mit Salz beladen werden. Dies sei nicht nur effektiver sondern auch wirtschaftlicher.
Eigene, zweispurige Zufahrt
Der Hof bekommt eine eigene, zweispurige Zufahrt von der Meesmannstraße aus mit zwei Kassen. „Dort ist genug Platz, so dass Wartende nicht mehr im Straßenverkehr stehen und die Abfertigung schneller geht.“ Kunden können eine Rampe hochfahren und ihre Wertstoffe von oben in die Container einfüllen. Schadstoffe und Elektrogeräte würden von Mitarbeitern gesammelt. „Außerdem können wir die Anzahl der Container nach Bedarf anpassen“, betont Tschöke. So würden zur Laubsaison vermehrt Container für Grünabfälle aufgestellt.
In der unteren Ebene soll es unter anderem Schüttboxen für größere Mengen geben. Diese werden mit Baggern verteilt, so dass sich die Verweildauer für Kunden verkürzt, so Tschöke. Im unteren Bereich ist der interne Bereich von Entsorgung Herne geplant – Betriebs- und Kundenverkehr somit getrennt. Ein Kundencenter mit Abfallberatung und Schulungsräume sollen entstehen. Toilettenanlagen – für Kunden – sind für beide Ebenen geplant.
Weil das Regenwasser auf dem neuen Gelände nicht versickern kann, entstehen zwei große Dächer über die das Wasser in Rückhaltebecken gesammelt und nach und nach in die Kanalisation abgeleitet werden soll. „Das hat den Vorteil, dass Mitarbeiter und Kunden vor der Witterung geschützt sind“, sagt Horst Tschöke. Gut erhaltene Gegenstände wie Fahrräder oder Elektrogeräte sollen in einem Bereich ausgestellt werden. „Wer etwas benötigt, kann es gegen eine kleine Spende mitnehmen.“ Auch Tauschbörsen sind in Planung. „Ziel ist ein kundenfreundlicher Wertstoffhof.“
Wofür nutzten Sie den Recyclinghof?
„Ich nutze den Wertstoffhof in erster Linie für Bauschutt. Für Gartenabfälle hingegen gar nicht. Also bin ich so zweimal im Jahr hier. Wenn ich etwas verbessern dürfte, würde ich hier Staubsauger hinstellen, damit die Menschen ihre Autos hier schon sauber machen können.“
Rolf Schiffer, 49
„Wenn ich schätzen soll, bin ich so sechsmal im Jahr hier. Für alles, was ich wegwerfe. Ob Hausrat oder Elektro. Nur Gartenabfälle bringe ich nicht hierher. Ich bin zufrieden mit dem Hof. Die Mitarbeiter sind auch immer hilfsbereit und freundlich.“
Oliver Hüttenrauch, 40
„Wir bringen einmal im Monat unsere Gartenabfälle hierhin. Ich bin zufrieden. Nur könnte es sauberer sein. Ich hatte schon ein paar Mal einen Nagel im Reifen. Auch sollte mehr auf die Trennung von privatem und gewerblichem Abfall geachtet werden.“ Richard Stipp, 50