Herne. . In den Flottmann-Hallen feiert das „International Cycling Film Festival“ am 30. und 31. Oktoberseine zehnte Auflage.

Die Anfänge waren bescheiden. Ein paar Fahrrad-Filme in der winzigen „Goldkante“ vor überschaubarem Publikum. Dass das kleine Festival Jahr für Jahr zulegen sollte, war 2006 bei der Premiere in dem Bochumer Künstlerclub nicht zu erwarten. Inzwischen hat sich das „International Cycling Film Festival“ zu einer Institution entwickelt. Am 30. und 31. Oktober wird in den Flottmann-Hallen die zehnte Auflage mit einem „Jubiläumsfestival“ gefeiert.

Umzug von Bochum nach Herne

In den Flottmann-Hallen ist das Fahrrad-Film-Festival seit sechs Jahren zu Hause. „Über Frank Hörner vom Theater Kohlenpott haben wir Gernot Mühge kennengelernt“, erzählt Chris Wawrzyniak, der heute mit seinen Roomservice-Kollegen Patrick Praschma und Pierre Cournoyer auf Herner Seite das Festival organisiert. „Wir fanden uns nett und arbeiten seit 2009 zusammen.“ Gernot Mühge hatte mit seinem Bochumer „Team Hollandse Frietjes“ die Festivalidee aufgebracht, die sich nun peu à peu weiterentwickelte. Von der „Goldkante“ zog man in die Flottmann-Hallen, aus einem Tag wurden zwei, und neben den Kurzfilmen rund ums Fahrrad hatten in den letzten beiden Jahren auch Langfilme eine Chance wie „Das Mädchen Wadjda“ aus Saudi-Arabien, der auch in den großen Kinos lief.

Mittlerweile können die Veranstalter unter den Bewerbungen auswählen. Über 50 gingen dieses Jahr ein, 18 Filme aus zehn Ländern schafften es ins Wettbewerbsprogramm. Darunter so skurrile Geschichten wie die vom „Friedensfahrer Lothar“, einem Original aus Ostdeutschland, der als Lkw-Fahrer der besonderen Art mit seinem Rad einen Anhänger zieht. Dokumentarische Berichte sind ebenso vertreten wie kurze Spielfilme oder Animationsfilme. So zeigt etwa der mit aufwändiger Zeichentechnik inszenierte spanische Film „Bendito Machine - fuel the machines“ eine Reise durch eine exotische Maschinenwelt und Landschaft. Der Film „Groen“ aus den Niederlanden ist eine absurde Komödie über einen Jungen, der von einer roten Ampel ausgebremst wird. Und „Ride“ ist eine Hommage an den Spielfilm „Drive“ (2011) von Nicolas Winding, mit einer Fluchtfahrerin, die in Berlin eiskalt ihren Job erledigt - mit Lolli und Froschmann. Auch dem Nonsens ist mit den Filmen des Klappradkollektivs Rakete Frankfurt eine Nische eingeräumt. Hauptsache, das Fahrrad ist Thema oder zumindest ein wichtiges Element.

Seine erste Aufführung hatte das aktuelle Programm des International Cycling Film Festival am 19. September im polnischen Krakau, mit dem das hiesige Filmfestival kooperiert. Dort haben mehr als 200 Zuschauer entschieden, wer die „Drei Goldenen Speichen“ erhält: „Baikal Ice Trip“ der Filmemacher Paweł Wichrowski und Jabuk Ribicky. Der Film läuft auch in Herne, wo dem besten Fahrradfilm die „Goldene Kurbel“ verliehen wird. Polnische Gäste werden erwartet.

Zur Einstimmung startet am Freitagabend das „Rough Conditions Adventure Film Festival“. Mit acht Filmen und einer Podiumsdiskussion wird dem Abenteuer mit dem Rad und anderen Mitteln auf den Grund gegangen.

Programm Freitag, 30. Oktober: 20 Uhr, Sonderprogramm „Rough Conditions Adventure Film Festival“ mit sieben Abenteuerfilmen. Zwischendrin Podiumsdiskussion. In Kooperation mit der Groningen Adventure Society (NL).

Programm Samstag, 31. Oktober, nachmittags: ca. 16.30 Uhr, Ankunft Fahrradkorso Critical Masses (Start 13.30 Friedensplatz Dortmund, 15.30 Bochum Rathaus). Ab 17 Uhr, „Biky Horror“ Spezialfilmprogramm. Goldsprint „Souvenir Stefan Götz”. Vegane Speisen (Velokitchen Dortmund).

Programm Samstag, 31. Oktober, abends: 20 Uhr, ICFF-Hauptprogramm. 18 Filme aus zehn Ländern in drei Sessions.

Flottmann-Hallen, Straße des Bohrhammers 5. Eintritt jeweils 5 Euro, Samstagnachmittag frei.

www.cyclingfilms.de