Herne. . Der neue Rewe-Markt an der Dorstener Straße ist eröffnet worden. Auf einer Verkaufsfläche von 1800 Quadratmetern gibt es 20 000 Artikel.
Erst Kaufland in Wanne, dann Gronemann in Eickel, nun Rewe an der Dorstener Straße auf der Grenze von Holsterhausen und Wanne-Süd: Wanne-Eickel sieht innerhalb eines Jahres die dritte bedeutende Eröffnung eines Lebensmittelmarktes. Ab heute hat Rewe-Mokanski geöffnet, der frühere Standort an der Holsterhauser Straße ist bereits seit 20. Oktober geschlossen.
Um diese Eröffnung einzuordnen, lohnt es sich einen Blick auf das Unternehmen: Inhaber Reinhard Mokanski verfügt über sechs Märkte in Wattenscheid, Bochum und Wanne (neben der Dorstener Straße an der Hauptstraße) mit rund 400 Mitarbeitern. Nach eigenen Angaben ist er der drittgrößte Kunde bei der Rewe-Dortmund und der sechstgrößte bundesweit. Gemessen am Umsatz pro Quadratmeter sei er sogar bundesweit die Nummer Eins, so Mokanski im Gespräch mit der WAZ-Redaktion.
An der Dorstener Straße investierte Mokanski - als Mieter beim Bauherren 3R Immobilien aus Gelsenkirchen - etwa 1,2 Millionen Euro in die Einrichtung. Entstanden ist eine rund 1800 Quadratmeter große Verkaufsfläche, inklusive 300 Quadratmeter Getränkemarkt. Neben den Mitarbeitern des alten Standorts kommen etwa 30 neue hinzu. Zum Supermarkt gehört ein Bäckerei-Café mit 42 Sitzplätzen, ein Blumenladen sowie eine kombinierte Lotto/Poststelle.
Der Parkplatz bietet 117 Parkplätze. Es stellt sich die Frage, wie gut sie ausgelastet sein werden. Der Grund: Der Markt kann nur aus einer Richtung direkt angesteuert werden, wer Richtung Gelsenkirchen fährt, muss an der Kreuzung Ackerstraße zunächst eine 180-Wende machen. Mokanski sieht darin kein Problem, allerdings offenbart er im Gespräch, dass er erst spät in das Projekt eingestiegen sei, weil zuvor Interessenten abgesprungen seien.
Ebenso wenig sieht er ein Problem darin, dass Herne mit Lebensmittelmärkten - der unterschiedlichsten Ausprägung - komplett versorgt ist. In der Tat: Eine Karte der Stadt Herne, die die Märkte und deren Versorgungsradius zeigt, weist nur winzige weiße Flecken auf. Mokanski ist jedoch davon überzeugt, dass der neue Markt sich durchsetzen wird. Den Kunden soll mit rund 20 000 Artikeln ein besonderes Einkaufserlebnis geboten werden. An der Dorstener Straße sorgen historische Fotos für Lokalkolorit.
Mokanski geht davon aus, dass Supermärkte - wenn sie nicht historisch gewachsen sind - nur dann eine Chance haben, wenn sie mindestens eine Verkaufsfläche von rund 1500 Quadratmetern aufweisen. Neben der Größe setzt er auf Öffnungszeiten. Der neue Markt ist von 7 bis 22 Uhr geöffnet, doch Mokanskis erklärtes Ziel ist Ladenschluss um Mitternacht. An einem seiner anderen Standorte habe er damit gute Erfahrungen gemacht, es gebe das Potenzial für genügend Umsatz.
Mit einem anderen Detail folgt Mokanski einem jungen Trend: Der neue Markt ist mit elektronischen Preisschildern ausgestattet. Investitionskosten: rund 100 000 Euro. Mit dem System lassen sich die Preise quasi fernsteuern. Das heißt: Je nach Nachfrage könnten die Preise von bestimmten Warengruppen angehoben oder gesenkt werden.