Herne. . Das Herner Unternehmen H2K hat in der Sicherheitsbranche eine Nische besetzt. Es setzt sich mit Qualität von den Wettbewerbern ab.
Der Sicherheitssparte haftet seit Jahren ein zweifelhafter Ruf an, in den Köpfen von Laien spuken nach wie vor Nachtwächter herum, wahlweise auch muskelbepackte Männer, die den Eingang von Diskotheken versperren. „Die Sicherheitsbranche ist ein Haifischbecken“, sagen auch Heiko Kurzawa und Holger Krenz. Sie schwimmen selbst in diesem Becken, doch sie versuchen sich mit ihrem Unternehmen H2K abzuheben und eine Nische zu besetzen. Diese Nische füllen sie mit: Qualität.
Kurzawas und Krenz’ Charakterisierung des Haifischbeckens kann als fundiert bezeichnet werden - als ehemalige Bundeswehrsoldaten, aber auch als langjährige Akteure im Segment Sicherheit kennen sie alle Facetten. So war Kurzawa Security-Manager im Oberhausener Einkaufszentrum CentrO - das auch heute noch zu den Kunden von H2K zählt. Dort bietet H2K Dienstleistungen wie das Verkehrsmanagement oder den Brandschutz.
Mitte 2012 gründeten beide das Unternehmen, das mit über 100 Vollzeitkräften nach den Worten der beiden Geschäftsführer das größte in der Stadt ist. H2K ist zwar im ganzen Ruhrgebiet tätig, doch als Standort wählten sie Herne - weil es der Mittelpunkt der Ruhrgebiets ist. Beide sind überzeugt von ihrer Wahl. „Herne ist in der Außendarstellung unterbewertet. Die Stadt ist schöner als viele denken.“
Die Bandbreite der H2K-Dienstleistungen umfasst den Sicherheitsservice für das Jobcenter oder für Steinmeister auf Crange. Auch bei Veranstaltungen wie beim Tag der offenen Tür des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ist es im Einsatz, ebenso bei der Betreuung von Flüchtlingsunterkünften.
Mit der Unternehmensgröße ist H2K ein Mittelständler, weiteres Wachstum streben Kurzawa und Krenz nur in begrenztem Rahmen an. „Wir stürzen uns nicht auf jeden Auftrag“, sagen sie. Mit den Großen der Branche - wie Kötter oder Securitas - gehen sie nicht in den Wettbewerb. Geldtransporte oder Personenschutz meiden sie.
„Je mehr man wächst, desto weniger Qualität kann man leisten“, sagt Krenz. Kurzawa ergänzt: „Wir haben eine große Nähe zu unseren Mitarbeitern, wir haben flache Hierarchien und wir beide sind selbst noch in operativen Einsätzen.“ Die Unternehmensphilosophie lautet: Die Kundschaft kontrolliert die Qualität und die Mitarbeiter sind die Visitenkarte des Unternehmens. Alle Objekte und Projekte seien völlig transparent.
Obwohl Kurzawa und Krenz nicht um jeden Preis wachsen wollen: Sie könnten nach eigenen Angaben sofort 30 Mitarbeiter in Vollzeit einstellen. Der Grund: Das Unternehmen muss mit den Aufträgen der Kunden mitwachsen. Das Problem: Der Markt ist quasi leer gefegt. Es sei sehr schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Eine Vorstellung: ehemalige Opelaner zu qualifizieren und einzustellen. Daneben haben die Geschäftsführer ein hohes Interesse an der Beschäftigungs-Offensive des neuen Oberbürgermeisters. An dieser Stelle möchten sie eine Rolle spielen und betonen: „Wir haben den Wandel vom Nachtwächter zur Sicherheitsfachkraft nicht verschlafen.“