Herne. . Es kommen immer mehr Flüchtlinge: An diesem Freitag öffnet ein weiteres Notlager in einer Sporthalle in Herne-Sodingen, dann eine in Herne-Süd.
Die Zahl der Flüchtlinge in den Notunterkünften der Stadt und des Landes hat in Herne mit knapp 2000 Menschen einen neuen Höchststand erreicht. Ein Ende des Zustroms ist nicht abzusehen, der neue OB Frank Dudda sprach von wöchentlich 120 zusätzlichen Flüchtlingen, die untergebracht werden müssten.
Die städtischen Einrichtungen, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken zur WAZ, seien nicht nur voll, sondern überbelegt. Wegen des „akuten Unterbringungsdrucks“ prüfe die Stadt deshalb „weitere Sporthallen und mögliche öffentliche Gebäude“.
Für Entlastung sorgen soll die geplante Landes-Unterkunft an der Dorstener Straße: Dort sollen 1000 Flüchtlinge auf einem Gelände neben der Kart-Bahn in Leitbauhallen untergebracht werden. Der Betrieb durch das Land, so Hüsken, sei für die erste Dezember-Woche geplant. OB Dudda hofft auf eine schnellere Lösung: Er will beim Land nachhaken, ob die Einrichtung früher öffnen kann.
Dudda spricht von einer „dramatischen Lage“ – und richtet einen Appell an die Bürger, mitzuhelfen, diese in den Griff zu bekommen. Dazu zählt er auch Verständnis, dass die Stadt kurzfristig auf Turnhallen zurückgreifen müsse. Das hat Peter Achilles, Geschäftsführer des Stadtsportbundes. Er sagt aber auch: „Schulen und Vereine brauchen die Möglichkeit, ihren Sport aufrecht erhalten zu können.“ Er wünsche sich deshalb, dass der OB sein Ziel erreiche, die Hallen mittelfristig leer zu ziehen.
Die aktuellen Standorte
Vier städtische Gemeinschaftsunterkünfte für regulär zugewiesene Asylbewerber gibt es zurzeit: Dorstener Straße (aktuell belegt mit 70 Flüchtlingen), Zechenring (120), Buschkampstraße (120) und Südstraße (96). In Containern am Standort Südstraße will die Stadt bis zu 400 weitere Plätze in Containern schaffen; hier gebe es beim Container-Verleih aber Lieferprobleme, so die Stadt. Und in der Sporthalle der Flottmannschule sollen ab nächster Woche vorübergehend 85 regulär zugewiesene Asylbewerber untergebracht werden. Betroffen, so die Stadt, seien davon die Hauptschule Hölkeskampring, die Grundschulen Flottmann-, Düngel- und Bergstraße, das Haranni-Gymnasium sowie die Vereine BBC Herne, Herner Turnclub, Herner Turnverein, BC Westfalia, Elmar Herne, TV Börnig-Sodingen, TuS Herne 07, die Gymnastiksportgruppe Fortuna sowie die Vereinigung Morbus Bechterew.
Darüber hinaus hat die Stadt in Amtshilfe für Arnsberg für die Erstaufnahme von Flüchtlingen über einen befristeten Zeitraum provisorische Notunterkünfte eingerichtet. Die Standorte: Görresschule (aktuell belegt mit 150 Flüchtlingen), Sporthalle Wanne-Süd (104), Zeltcamp im Sportpark Eickel (150), Sporthalle Gesamtschule Wanne-Eickel (150) und Sporthalle Freiherr-vom-Stein-Schule (40). An diesem Freitag soll zudem die Sporthalle der Realschule Sodingen mit bis zu 150 Flüchtlingen bezogen werden.