Herne. . Die Stadt stellt zwei neue stationäre Blitzer auf, einen auf der Sodinger Straße. Am Starenkasten Westring gab es seit Juni bereits 270 Führerscheinverluste.

Die Stadt rüstet bei der Überwachung des fließenden Verkehrs erneut auf: Die Verwaltung will zwei weitere feste Blitzer aufstellen.

Der Standort eines der beiden Starenkästen steht bereits fest. Auf der Sodinger Straße sollen Raser zwischen dem Industriegebiet Friedrich der Große und der A 42-Anschlussstelle Börnig zur Kasse gebeten werden. „Dort gibt es zahlreiche Beschwerden über Lkw mit überhöhter Geschwindigkeit“, sagt Werner Friedhoff, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Ordnung.

Absprache mit der Polizei

Die Überwachungsmaßnahme erfolge – wie üblich – in Absprache mit der Polizei. Der zweite Standort soll bis zum Jahresende bestimmt werden. Für beide Blitzer will die Stadt nur eine technische Anlage anschaffen; diese soll wechselweise eingesetzt werden. „Neben dem Kostenfaktor ist uns wichtig, dass die psychologische Wirkung auf die Verkehrsteilnehmer erhalten bleibt – selbst wenn das Gerät nicht aktiv ist“, so Werner Friedhoff. Die beiden neuen Blitzer kosten die Stadt insgesamt 130.000 Euro. Seriöse Prognosen über die Höhe der Einnahmen seien nicht möglich. Das hänge vom Verhalten der Verkehrsteilnehmer ab: „Wir gehen von einer Kostendeckung aus.“

Im Juni ist an der Kreuzung Westring/Holsterhauser Straße der erste Starenkasten Hernes in Betrieb gegangen (wir berichteten). Hier ahndet die Stadt nicht Verstöße von Rasern, sondern von Rotlichtsündern. Mit Erfolg: In den bisherigen vier Monaten habe es rund 1200 Verstöße gegeben, erklärt die Stadt. Von den ertappten Verkehrsteilnehmern hätten 270 ihren Führerschein verloren, weil die Rotphase bereits länger überschritten gewesen sei. „Wir gehen davon aus, dass die Fallzahlen durch den erzieherischen Faktor zurückgehen“, so Friedhoff.

Die Stadt habe inzwischen für 80.000 Euro einen dritten Radarwagen zur Überwachung des Verkehrs angeschafft: „Der Wagen wird in den nächsten Wochen in Betrieb gehen.“ Mit drei Fahrzeugen werde man die wesentlichen Gefahrenpunkte abdecken können. Dass das Abkassieren von Verkehrssündern für eine klamme Kommune wie Herne auch einen finanziellen Hintergrund hat, weist Friedhoff zurück: „Selbstverständlich geht es bei allen Maßnahmen und Standortentscheidungen um die Verkehrssicherheit.“

Temposünder zahlten 2014 rund 800.000 Euro

Im September 2014 hatte die Stadt angekündigt, insgesamt fünf stationäre Blitzer in Herne aufstellen zu wollen. Man wolle nun aber zunächst die Erfahrungen mit den ersten drei Starenkästen auswerten, heißt es.

2013 hat die Stadt 900.000 Euro durch Geschwindigkeitskontrollen eingenommen, 2014 waren es „nur“ knapp 800.000 Euro. Zum Vergleich: 2003 kassierte die Stadt von Temposündern 400.000 Euro.