In mancherlei Hinsicht war er ein typischer Revier-OB: jedenfalls in der Phase der kommunalen Doppelspitze, als Oberbürgermeister noch nicht gleichzeitig Verwaltungschefs waren. Manfred Urbanski (1929-2005) stammte aus der Arbeiterschaft (gelernter Maschinenschlosser), trat dann der ÖTV bei und wurde ihr Geschäftsführer in Essen. Und: Er war ein ausgesprochener Pragmatiker.
Mit für einen Amtsträger geradezu jugendlichen 39 Jahren wurde Urbanski im November 1969 zum jüngsten (und, wie sich herausstellen sollte, letzten) Oberbürgermeister von Wanne-Eickel gewählt. Während seiner Amtszeit wurde die Cranger Kirmes auf zehn Tage verlängert. Und vermutlich wäre Wanne-Eickel ein Teil von Gelsenkirchen geworden, wenn er sich nicht in zähen Verhandlungen dagegen gestemmt hätte.
Das Ende ist bekannt: Die – nennen wir es mal so – Vernunftehe mit Herne (anders als bei seinem Vorgänger Edmund Weber wurde keine Straße nach ihm benannt, aber das hat damit sicher nichts zu tun...).
Jedenfalls wurde Manfred Urbanski im Mai 1975 erster OB von Gesamt-Herne und behielt das Amt noch bis 1984. Er starb am 20. Juni 2005 mit 75 Jahren. Begraben wurde er auf dem Waldfriedhof.