Die Abbindung der Hordeler Straße trifft sowohl in Bochum als auch in Wanne-Eickel weiterhin auf erbitterten Widerstand der Bürger. Jetzt schlägt Lothar Gräfingholt von der CDU Riemke ein Bürgerbegehren auf Bezirksebene zur Wiederöffnung der Straße vor. „Die letzten Monate haben gezeigt, dass der Weg über die Politik nicht weiterführt, weil die rot-grüne Koalition im Bochumer Bezirk Mitte nicht will“, sagt er. Diese Möglichkeit sei weniger bekannt, könnte aber ein Instrument sein, den Willen der Bürger zum Erfolg zu führen.

Die Hürden hält Gräfingholt nicht für unüberwindlich: „So würde ein Bürgerbegehren im Bezirk Mitte mit fünf Prozent, oder, falls die Einwohnerzahl inzwischen auf unter 100 000 gesunken sein sollte, mit sechs Prozent, also rund 5000 bzw. 6000 Unterschriften, den Weg für einen Bürgerentscheid ebnen.“ Zumal auch die Verwaltung eine einseitige Öffnung angeregt habe. Und die Debatte am WAZ-Mobil an der Hordeler Straße im vergangenen Jahr habe die Stimmungslage deutlich gemacht.

Nun gelte es, sich über Gepflogenheiten und Regeln eines solchen Bürgerbegehrens auf Bezirksebene schlau zu machen. Die geringe Wahlbeteiligung bei der OB-Wahl macht seiner Ansicht nach neue Wege des Mitbestimmens unumgänglich.

In der Findungsphase

Der CDU-Ortsverbandvorsitzende James Wille steht nach eigenem Bekunden bereits in Gesprächen mit Bezirksvertretern aus Wanne-Eickel. Dort wird die Absperrung seit Jahren heftig kritisiert. „Auch dort könnte ein Bürgerbegehren initiiert werden, dessen Ergebnis Druck auf die Bochumer Politik ausüben könnte. Wir sind gegenwärtig in der Findungsphase.“ Nun soll der Vorstand des Stadtbezirks die Frage des Bezirksbürgerbegehrens prüfen und Bürger einbeziehen. James Wille: „Lassen wir doch erstmals die Bürger selbst entscheiden. Uns ist es ernst mit dem Vorstoß.“