Herne.. Im Rahmen der bundesweiten Wiederbelebungswoche wurden die Mitarbeiter der Stadt Herne auf den Ernstfall vorbereitet.


Experten gehen davon aus, dass jährlich zwischen 80- und 100 000 Menschen in Deutschland einem plötzlichen Herztod zum Opfer fallen. Im Falle eines akuten Herzstillstandes ist schnelles Handeln unabdingbar. Denn je später die Wiederbelebung begonnen wird, umso geringer ist die Überlebenschance. Das weiß auch der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes der Herner Berufsfeuerwehr, Dr. Holger Wißuwa, zu berichten: „Alleine in Herne habe wir jährlich 100 Herzkreislaufstillstände. Davon überleben gerade einmal sieben Prozent der Betroffenen. Wenn in Notsituationen schnell und richtig gehandelt werden würde, könnte die Überlebenschance vervierfacht werden.“

Den Ernstfall üben

Im Rahmen der Woche der Wiederbelebung konnten Mitarbeiter der Stadtverwaltung in Form einer Schulung im Wanner Rathaus bestmöglich auf diesen Notfall vorbereitet werden. In Kleingruppen bekamen sie von Experten das Richtige Verhalten beigebracht. Dabei lag die Anwendung der Herzdruckmassage im Fokus. „Viele können die Hemmschwelle für eine Mund-zu- Mund-Beatmung aus unterschiedlichsten Gründen nicht überwinden. In diesem Fall ist es besonders wichtig, der bewusstlosen Person trotzdem zu helfen“, berichtet Dr. Sebastian Hoette, Assistenzarzt des Marien Hospitals. „Deshalb üben wir hier das richtige Anwenden der Herzdruckmassage.“ Denn wenn nach einem Herzstillstand nicht innerhalb von fünf Minuten die Anwendung durchgeführt werde, sei eine Überlebenschance unwahrscheinlich, so berichtet die Initiative „Ein Leben retten“.

Wie wichtig es ist, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, berichtet Teilnehmerin Beate Stottmann (52): „Erst vor Kurzem habe ich mitbekommen, wie ein Mann zusammengebrochen ist. Ich war zwar nicht direkt an der Ersten Hilfe beteiligt, aber dieses Ereignis war für mich ausschlaggebend an dem Kurs hier teilzunehmen. Anderen zu helfen ist eine Pflicht, die ich auch in Zukunft weiterhin erfüllen möchte.“ Ähnlich sieht es auch ihre Kollegin Edda Reffelmann (49) „Durch die neuen Erkenntnisse möchte ich daran arbeiten, meine Hemmschwellen in Notsituationen zu verringern. Die Übungen konnten mir dabei helfen.“ Die vor Ort erlernten Schritte zur Wiederbelebung, die die Teilnehmer in Form von Rollenspielen an einer Erste-Hilfe-Puppe erprobt haben, bildeten den Abschluss der Aktion. „Der Kurs war sehr lehrreich und hat mich auf den Ernstfall gut vorbereitet“, so Angela Broghammer (36).