Herne. . Udo Sobieski ist neuer SPD-Fraktionschef in Herne. Der 57-Jährige löst Frank Dudda ab, der als OB ins Rathaus wechselt.

Wachwechsel an der Spitze der SPD-Fraktion: Nach über zehn Jahren hat die größte politische Vertretung im Stadtrat einen neuen Chef. Er heißt Udo Sobieski und wurde am Montag zum neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt. Der 57-Jährige löst den Sieger der OB-Wahl Frank Dudda ab, der am 21. Oktober sein neues Amt als Oberbürgermeister antritt.

Sobieski, einziger Kandidat, erhielt 22 von 27 Stimmen, das sind 81,5 Prozent. Er wolle, wie schon sein Vorgänger, gemeinsam mit der Fraktion „die Stadt voranbringen“, sagte Sobieski am Rande der Wahl zur WAZ. Bei seiner Arbeit setze er „auf Teamgeist“: Mehr als in der Vergangenheit, so der 57-Jährige, soll nun die Arbeit der einzelnen Stadtverordneten in den Vordergrund rücken. Dass in den vergangenen Legislaturperioden vor allem die Fraktionsvorsitzenden im Mittelpunkt gestanden hätten, habe an dem Umstand gelegen, dass sie als potenzielle OB-Kandidaten aufgebaut worden seien. Mit Frank Dudda sei nun „für lange Zeit“ ein OB gefunden, deshalb sollten in der Fraktion nun auch die einzelnen Mitglieder mehr Spielraum bekommen: „Ich möchte ihnen die Möglichkeit eröffnen, sich mit ihren Interessen und ihrem Wissen einzubringen und das nach außen zu tragen“, so Sobieski.

Dass er beruflich als Disponent bei Entsorgung Herne arbeitet und damit unter anderem für die Straßenreinigung und den Winterdienst bei der städtischen Tochter verantwortlich ist, sei kein Problem, sagt der neue SPD-Fraktionsvorsitzende: „Das haben wir mehrfach prüfen lassen.“

15 Stimmen für Bleck

Spannender als die Wahl des Fraktionschefs war am Montag die des Stellvertreters. Weil Udo Sobieski, bislang gemeinsam mit Manuela Lukas Vize, an die Spitze der Fraktion rückte, musste sein Posten neu vergeben werden. Gleich drei SPD-Stadtverordnete hatten vorab ihren Hut in den Ring geworfen: Volker Bleck, Roberto Gentilini und Ulrich Klonki. Am Ende setzte sich der Wanner Volker Bleck mit 15 Stimmen durch; Gentilini erhielt sieben, Klonki fünf Stimmen. Der neue SPD-Fraktionschef wollte (öffentlich) keinen der drei Bewerber herausheben: „Sie alle haben ein ausgezeichnetes Fachwissen und leisten hervorragende Arbeit.“

Der Vollständigkeit halber: Beisitzer für Volker Bleck wurde Kai Gera, der sich gegen Elisabeth Majchrzak-Frensel durchsetzte.