Herne. . Dieser Auftakt macht Hoffnung - und Hunger - auf mehr. Am Freitag feierte der Feierabend-Wochenmarkt auf dem Buschmannshof seine Premiere.

Dieser Auftakt macht Hoffnung - und Hunger – auf mehr. Am Freitag feierte der Feierabend-Wochenmarkt auf dem Buschmannshof seine Premiere.

Und schon zum offiziellen Beginn herrschte reichlich Trubel. Etwa 20 Händler hatten sich dort positioniert, wo sich seit einigen Monaten der Mittwochsmarkt etabliert hat. Die Mischung kann als durchaus gelungen bezeichnet werden. Obst- und ein Kartoffelhändler waren ebenso vertreten wie Fisch, Fleisch und Wurst sowie Käse oder mediterrane Speisen wie Oliven. Ob ein Textilangebot wirklich zur Pflicht gehört, bleibe dahin gestellt, doch so gelang es der Deutschen Marktgilde, die den Markt organisiert hat, die entsprechende Masse an Ständen anzubieten. Aber es gibt auf jeden Fall auch Klasse. Die Steakschmiede aus Dortmund bot hochwertiges Fleisch - zu hochwertigen Preisen. 100 Gramm bis zu sieben Euro. Die Zukunft wird zeigen, ob dieses Angebot zu Wanne passt.

Später Start als Restrisiko

Darüber hinaus gab es jene Angebote, die zum Trend der Feierabendmärkte gehören: Speisen, die direkt vor Ort verzehrt werden können wie Reibekuchen, Backkartoffeln, Grillgut oder geräucherte Forellen. Das Weinhaus Wanne schenkte gute Tropfen aus - und zog zugleich eine von zwei Wanner Fahnen hoch. Geschäftsführer Jens Rohlfing, der sich in seiner Eigenschaft als Sprecher der Werbegemeinschaft Wanne-Mitte im Vorfeld eine Belebung erhofft hatte, wurde am Premierentag nicht enttäuscht. Er sei positiv überrascht. Rohlfings Devise: Nicht schimpfen, dass keiner kommt, sondern selbst machen. Damit zielte er auf die Wanner Händler. Die hatten kein Interesse am neuen Format gezeigt – zu zeit- und personalintensiv.

Eine Ausnahme gab es allerdings: Gina Bicker bot ihre geräucherten Forellen und Lachse an. „Wanne-Eickel ist doch mein Monopol, da kann ich nicht sagen, ich kann nicht.“ Morgens habe sie noch in Herne gestanden, dann sei sie zum Buschmannshof umgezogen. Allerdings habe sie auch deutlich weniger Arbeit mit dem Auf- und Abbau als etwa ein Obsthändler. Bicker hofft, dass sich die Nachfrage nicht nur vom Mittwoch auf den Freitag verschiebt, sie hofft auf neue Kunden.

Aus Leichlingen im Rheinisch-Bergischen Kreis hat Käsehändler Ralf Fuchs den Weg nach Wanne-Eickel gefunden. Erfahrung mit Feierabendmärkten habe er noch keine, aber wenn es etwas Neues gebe, müsse man das ausprobieren. Als eine der ersten Kundinnen konnte er Brigitte Klopotek begrüßen. Die Wannerin freut sich, dass der Feierabendmarkt nun da ist. „Das ist eine gute Idee.“

Bezirksbürgermeister Ulrich Koch ist ebenfalls froh. Der wunderbare Platz müsse einfach belebt werden mit zusätzlichen Veranstaltungen. Zum Beispiel mit dem Feierabend-Wochenmarkt. Friedrich Holzhauer, Prokurist der Deutschen Marktgilde, kündigt an, dass für die kommenden Wochen weitere Händler ihr Kommen zugesagt haben. Das lässt hoffen.

Ein Restrisiko gibt es dennoch: Der September ist recht spät als Starttermin. Das Wetter muss in den nächsten Wochen mitspielen, sonst wird es schwierig, den Markt bis zum Winter zu etablieren.