Herne. . Das Marien Hospital Herne hat am Freitag doppeltes Richtfest gefeiert. Sowohl der Rohbau der Aufstockung als auch der des Anbaus sind abgeschlossen.

Der Rohbau ist abgeschlossen, gestern wehte über dem Marien Hospital der Richtkranz. Bei genauer Betrachtung war es ein doppeltes Richtfest, was die Elisabeth-Gruppe feierte, denn neben der Aufstockung des Haupthauses (die WAZ berichtete) ist auch beim Erweiterungsbau die Phase des Rohbaus abgeschlossen.

Der Umbaus des Hauses war eine drängende Notwendigkeit, vor dem Beginn befand sich das Marien Hospital auf dem Stand der 70er-Jahre. Der erste Bauabschnitt, der im September des vergangenen Jahres begann, umfasste zunächst den Umbau alter Operationsräume. Nach fünf Monaten konnte die onkologische Ambulanz Anfang dieses Jahres in die neu gestalteten Räumlichkeiten umziehen. Dort werden seitdem an Krebs erkrankte Menschen ambulant behandelt. Bereits zuvor war die Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation, die am Standort Börnig untergebracht war, zum Hölkeskampring umgezogen.

Parallel dazu begannen die Vorbereitungen für die Aufstockung um zwei Etagen. Nach der Vollendung gewinnt das Marien Hospital 6340 Quadratmeter Fläche - durch die Aufstockung, aber auch durch die Vergrößerung der bestehenden Patientenzimmer, die um 1,20 Meter nach außen gezogen werden.

Neben dem Hauptgebäude entsteht parallel ein zweistöckiger Anbau, in dem ab 2016 die geriatrische Tagesklinik, die Urologische Klinik sowie die Abteilung für Neuro-Urologie untergebracht werden. Diese Abteilungen arbeiten momentan noch am Standort Börnig.

Dr. Johannes Baumann, Aufsichtsratsvorsitzender der Elisabeth-Gruppe, verglich die Aufstockung und den Anbau mit dem Bau des Suez-Kanals: „Gute Planung, kurze Bauzeit, gute Qualität.“ Er zitierte einen alten Wahlspruch des Wanne-Eickeler Bauunternehmens Heitkamp: „Bauen macht Freude.“ Doch diese Freude stelle sich erst dann ein, wenn am Ende alles gut - und vor allem bezahlt ist. Die Elisabeth-Gruppe bemühe sich, den wachsenden Ansprüchen ihrer Patienten nach- oder vielmehr zuvorzukommen.

Umzug aus Börnig Mitte 2016

Baumann wies darüber hinaus auf die Bedeutung der Elisabeth-Gruppe für die Stadt hin. Von den 4100 Beschäftigten wohnen die Hälfte in Herne und Wanne-Eickel. Und wenn die Maßnahme am Marien Hospital – spätestens im Jahr 2019 – abgeschlossen sein wird, wird die Gruppe in den vergangenen Jahren für Um- und Neubauten sowie Modernisierungen und Renovierungen insgesamt 170 Millionen Euro investiert haben.

Geschäftsführer Theo Freitag wies im Gespräch mit der WAZ-Redaktion darauf hin, dass der Rohbau lediglich ein Drittel der Strecke darstelle. Mit dem Innenausbau und der Ausstattung liege noch ein großes Stück vor dem geplanten Einzug, der spätestens im Juni 2016 stattfinden muss. Mit der Aufstockung, die eine Neustrukturierung des Hauses nach sich ziehe, werde die Qualität bei der Therapie, Diagnostik und Unterkunft verbessert. Diese komme der Elisabeth-Gruppe gerade im Hinblick auf die bevorstehende Gesundheitsreform der Bundesregierung entgegen, die stärker die Qualität in den Mittelpunkt rücken wolle.