Herne. . Der Lokalsender ging am 1. September 1995 auf Sendung. Das wirdmit einem Geburtstagsprogramm und einer Party vor dem Herner Rathaus gefeiert.

Mit Feuerschlucker und Fanfaren machte Radio Herne 90.8 vor 25 Jahren auf sich aufmerksam, als es zum ersten Mal auf Sendung ging. An mehreren Orten der Stadt liefen Aktionen zum Start des Lokalsenders. Auch ein Vierteljahrhundert später ist den Radiomachern zum Feiern zumute, am heutigen 1. September mit einem ganz besonderen Rundfunk-Programm und am Samstag, 5. September, mit einer Party vor dem Herner Rathaus.

Nach der Untergangsstimmung vor rund zwei Jahren, als Radio Herne 90.8 die Pleite drohte, sind Redakteure, Freie Mitarbeiter und Veranstaltergemeinschaft froh, dass sich alles wieder in ruhigeren Gewässern bewegt, und der Vorstandsvorsitzende Ulrich Kohllöffel sagt: Wir schreiben schwarze Zahlen.“

Von 6 bis 18 Uhr, also zwölf Stunden lang, gibt es heute Nummer-Eins-Hits der vergangenen 25 Jahre zu hören, alles gesendet vom Studio am Berliner Platz. Christine Schindler sagt „Männer sind Schweine“ und meint damit einen Hit, der mit Sicherheit auch über den Äther läuft. Außerdem blicken die Moderatoren auf die vergangenen 25 Jahre zurück, sowohl auf national und international bedeutsame Ereignisse, als auch auf lokale.

Am Samstag dann geht es um 16 Uhr auf dem Rathausplatz los. Den Stones und ACDC habe man zwar absagen müssen, scherzt Christine Schindler, aber das Programm könne sich trotzdem sehen lassen. Es kommen Tanzprinzessinnen und Cheerleader sowie „Mädels vom Revuepalast in Herten in Begleitung von dessen Leiter Christian Stratmann. Die bringen Glanz und Glamour auf die Party“. Für die Kinder wird- u.a ein Kettenkarussell aufgebaut, außerdem kann sich der Nachwuchs sich auf die Bühne wagen und vor großem Publikum an einer Karaoke-Show teilnehmen.

Covermusik mit „Seven Cent“

Die Erwachsenen feiern nach 20 Uhr weiter bis Mitternacht, wenn die Gruppe Seven Cent gute, alte und neue Rockmusik covert. Oliver Grabowski, ein Urgestein von Herne 90.8, seit 23 Jahren am Mikro und vorher bei Radio Do 91.2 in Dortmund, erinnert sich noch an das erste Lied des Senders: „Es war New York, Rio, Tokio“, von der damals wie heute unbekannten Gruppe „Trio Rio“. Christine Schindler blickt amüsiert auf die Anfangszeiten zurück, als man beim Schneiden der Beiträge wirklich noch zu Schere und Klebestreifen griff und nicht wie heute alles digital zusammenmischt.

Ulrich Kohllöffel sitzt zwar nicht im Studio, ist aber als echter Mann der ersten Stunde zu bezeichnen. Der ehemalige Direktor des Otto-Hahn-Gymnasiums wurde schon neunmal wiedergewählt und ist stolz über das Reichweiten-Wachstum „seines“ Senders: „Am Anfang haben wir von fünf Prozent geträumt, heute hören uns 30 Prozent der Herner, das sind 35 000 bis 40 000.