Herne. . Das Ostbach fließt demnächst am Hölkeskampring sowie ander Vinckestraße entlang und mündet dann in den Sodinger Bach.
Der Ostbach in Sodingen soll ein ganz neues Bett bekommen. Das Gewässer soll zwischen Hölkeskampring und Schillerstraße so gut wie keine Frischwasserzufuhr mehr erhalten und stattdessen in Richtung Norden in den Sodinger-, dann in den Landwehrbach fließen und schließlich in der Emscher münden. Bürger befürchten jetzt eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität sowie der ökologischen Ziele der Stadt Herne. Die Emschergenossenschaft sieht dagegen in ihrer Maßnahme eine Bereicherung, vor allem für die Umwelt.
Emscherrenaturierung
Der im Zuge der Emscherrenaturierung erneuerte Ostbach wurde westlich des Hölkeskamprings bereits naturnah umgestaltet, soll aber jetzt seine Funktion als Fließgewässer wieder verlieren. Grund dafür ist die Einsicht der Emschergenossenschaft, die ihr Sprecher Ilias Abawi erläutert: „100 Meter westlich des Hölkeskamprings endet die Renaturierung des Ostbaches ja bereits wieder. Von dort an fließt er über ein Stück von 400 Metern durch ein Rohr. Dadurch verliert das Gewässer jedes ökologische Potenzial.“ Nach 400 Metern im Rohr sei der Bach „ökologisch tot“, bringt Abawi es auf den Punkt.
Deshalb bekomme der Ostbach jetzt eine zusätzliche Trasse. Bereits bevor er den Hölkeskampring überquert, knickt er nach Norden ab. „Das wird dort ein komplett neues Gewässer mit einem mäanderndem Verlauf“, berichtet Abawi. Faktisch gäbe es zukünftig zwei Ostbäche, man müsse sich deshalb auch Gedanken über die Namensgebung machen.
Aus dem bereits existierenden Stück Ostbach werde eine Art Regenrückhaltebecken. Es fließe dort nicht mehr kontinuierlich Wasser zu, dafür aber Grund-, Quell- und Regenwasser. Am Ende des Ostbaches werde ein Erdwall aufgeschüttet. Bedenken von Anwohnern, es werde dort zukünftig zu Geruchsbelästigungen kommen, teilt die Emschergenossenschaft nicht: „Das Wasser wird dort sauber sein“, sagt Abawi.
Schädlingsentwicklung befürchtet
Die von Anwohnern befürchtete Schädlingsentwicklung – sprich Mücken – müsse man abwarten und beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen. „Sofern die Frischwasserzufuhr abgekoppelt ist, dürfte der Ostbach sich möglicherweise zu einem stehenden Tümpel entwickeln. Zumindest an der Schillerstraße, wo er in die Kanalisation fließt, könnte er zu einer Kloake mit überproportionaler Geruchsbelästigung werden“, erklärt Anwohnerin Anne Kolb.
Sie kritisiert aber vor allem die Informationspolitik von Emschergenossenschaft und Stadtverwaltung, die sich beide sehr bedeckt hielten. „Wann ist geplant, Bürger, insbesondere Anrainer und diejenigen, die die Straße Ostbachtal zur Naherholung nutzen, in ausreichendem Maße zu informieren und einzubinden“, fragt Anne Kolb.