Herne. . Die Abbauarbeiten auf dem Cranger Kirmesplatz waren am Montag in vollem Gange. Viele der Schausteller gönnen sich eine kurze Pause und bauen in zwei Wochen am nächsten Ort auf.
Vom fröhlich-bunten Kirmestreiben der vergangenen zehn Tage war bereits am Montagmorgen nicht mehr viel zu sehen. Stattdessen: hektische Anstrengung. Dazu: Dauerregen. Wenn die Schausteller ihre Wagen und Buden abbauen, sind Präzision und Können gefragt. Ein Spaziergang durch den Rummel nach dem Rummel.
Auf dem Kirmesplatz herrscht reges Treiben. Dutzende Lkw stehen scheinbar kreuz und quer zwischen Fahrschäften und geschlossenen Imbissbuden. Wer nicht Acht gibt, steht schnell im Weg. Schausteller Thomas Grass behält dennoch den Überblick. In der Hand hält er die große Funkfernbedienung für den Verladekran. Am Haken hängt gerade der große Spiegelkristall, der noch am Sonntag die Krone des „Breakdance“ gebildet hat. „Wir brauchen zu siebt etwa acht Stunden, um alle 24 Gondeln und weiteren Teile in Verladeboxen und dann auf die Lkw zu verpacken“, erklärt er. Der Regen mache die Arbeit noch anstrengender. Rund 80 Tonnen Material gilt es zu transportieren. „Danach haben wir zwei Wochen Pause“, so Grass, „dann geht es weiter auf die Moerser Kirmes.“
Sortieren, trocknen, verstauen
Auch bei Steinmeister herrschen reges Treiben und geordnetes Chaos. Überall stehen sortiere Stapel aus Getränkekisten, Bierfässern, Zapfsäulen und allerhand anderem Kram herum. Lieferanten holen Kühlschränke und anderes Equipment ab. „Am wichtigsten ist dabei, alles zu dokumentieren und für alles immer zu unterschreiben“, weiß Abbauleiter Frank Siekötter. Sonst verliere man schnell den Überblick. Noch bis Freitag werden seine Crew und er brauchen, schätzt er, bis ihr Standort wieder seinem Urzustand ähnelt. „Bis dahin müssen vor allem die Schirme und Pavillons getrocknet und bis zum nächsten Mal gut verstaut werden.“
„Ich musste nicht mehr allzu viele Gewinne einpacken“, freut sich derweil Losverkäufer Louis Parpalioni. Bis auf den verregneten Sonntag sei die Cranger Kirmes gut besucht gewesen. „Und sogar bei schlechtem Wetter war es nie richtig leer“, zeigt sich der Schausteller sehr zufrieden. Seine nächste Aufgabe nach dem dreistündigen Abbau: Plüschtiere, vor allem Minions, nachbestellen. Denn: „Übernächste Woche geht es in Duisburg-Beeck weiter.“ Nach der Kirmes ist vor der Kirmes.
Zusammenarbeit ist gefragt
„Schausteller zu sein ist ein Knochenjob. Aber ein sehr schöner“, findet auch Martin Blume. Bis nachts um fünf habe er nach dem Kirmesfinale am Sonntag noch mit dem Abbau des „Daemonium“ verbracht. „Sonst kommen die Kollegen mit den Lastern nicht vorbei“, erklärt er. Beim Auf- und Abbau greife ein Rädchen ins andere. Telefonisch geben sich die Schausteller und Abbauhelfer regelmäßig die Verkehrslage auf dem Kirmesplatz durch. „Der bunte ist weg - kannst kommen“, heißt es dann zum Beispiel kurz und bündig.
Kommunikation, Rücksichtnahme und Zusammenarbeit machen einen großen Teil der Abbauarbeiten auf Crange aus. So wird der Rummel nach dem Rummel erträglich – trotz Regen.