Herne. . Die Schausteller zeigen sich mit dem Volksfest zufrieden. Während es den einennicht warm genug sein konnte, sehnten andere den Regen herbei
Eine Festzeltwirtin, ein klassischer Schausteller und ein Eismann. Alle drei haben mit ihren Geschäften zum Gesamtkunstwerk Cranger Kirmes beigetragen. Allen ist eines gemeinsam, sie sind mit dem Geschäft 2015 sehr zufrieden. Alle drei wollen auch 2016 wieder mit dabei sein.
„Ich bin Eismann“, sagt Aribert Carsten Schmitz. Ein Traumberuf für viele Menschen, besonders im Sommer. Das Wetter spielt beim Geschäft auf der Cranger Kirmes natürlich eine immens wichtige Rolle. Ganz klar, dass sich der 53-Jährige über die hohen Temperaturen an vielen Tagen besonders gefreut hat. Dank des „perfekten Wetters“ gebe es wenig zu meckern, sagt Schmitz. Sein Geschäft betreibt er ganz und gar ohne Schnick-Schnack. „Bei mir gibt es Eis, nichts weiter.“ Sein Produkt stellt der Eismann direkt auf der Kirmes her. Hier fertigt er seine drei Sorten und gibt sie direkt an die Kunden weiter. Kürzer kann der Weg aus der Eismaschine in die Münder der Kirmes-Besucher kaum sein. Selbst Außentemperaturen von 30 Grad beeinträchtigen die Herstellung nicht. „Im Sommer herrschen naturgemäß hohe Temperaturen. Darauf muss man sich einstellen.“
Obwohl das Geschäft sehr gut lief, hat Schmitz eine Veränderung beobachtet. „Es gibt mittlerweile sehr viele Spaziergänger, die nichts kaufen, sondern sich einfach nur die Kirmes ansehen.“ Er vermutet, dass dies an der angespannten wirtschaftlichen Lage im Ruhrgebiet liegt.
In der Bayernfesthalle hat Diana Traber die Zügel fest in der Hand. Die Wirtin hat das Kommando über rund 100 Mitarbeiter. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Geschäft“, sagt die 34-Jährige, die die Halle von ihren Schwiegereltern übernommen hat. Das Wetter hatte auch für sie gute Momente. „Wenn es regnet, ist das Zelt voll, und wenn es aufhört, wird es wieder leer.“ In diesem Jahr gab es „viel Durchlauf“ in der Bayernfesthalle. Das bedeutet ganz einfach: Die Halle war immer voll. Daher kann Traber auch nicht sagen, wie viele Gäste sie und ihre Mannschaft bewirtet haben. So viel steht aber fest: In die Halle passen rund 3000 Menschen.
Seit 25 Jahren gibt es die Bayernhalle auf der Cranger Kirmes. Sie ist das, was man eine feste Größe nennt. So eine feste Größe will Sascha Winter mit seinem „Robin Hood Bogenschießen“ erst noch werden. Er hat sich seinen Stand im vergangenen Jahr bauen lassen. „Das ist jetzt meine zweite Saison.“ Winter kommt aus einer Schaustellerfamilie, seine Eltern reisen seit 20 Jahren. Für ihn kam der Zeitpunkt, sich auf eigene Füße zu stellen, denn: „Immer bei den Eltern zu bleiben bringt ja auch nix.“ Hauptkundschaft des Schaustellers mit seinem Bogenschieß-Stand sind die 20- bis 30-Jährigen. Tagsüber sind auch viele Kinder dabei. „Da geht es ab acht Jahren los“, sagt Winter. Sein Standort: die Dorstener Straße.
Weniger Laufkundschaft
Der 23-Jährige ist zufrieden, aber: „Ich merke schon, dass die Laufkundschaft in der Woche weniger geworden ist, weil die Sommerferien vorbei sind.“ In den nächsten Jahren möchte er mit seinem Geschäft deshalb gerne auf den Kirmesplatz umziehen, denn: „Da gibt es doppelt so viele Menschen.“
Nach der Kirmes ist vor der Kirmes und das bedeutet, dass sich alle Schausteller wieder um einen Standplatz bewerben müssen – jedes Jahr aufs Neue. Sascha Winter mit seinem Schießstand genauso wie seine Kollegen, die Festhallenwirtin und der Eismann.