Herne. . Wer hilft jungen Flüchtlingen, die ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind? Auch Nicht-Pädagogen sind beom Deutsch-Projekt der Stadt gefragt.
Sie tragen ein schweres Schicksal, Kinder und Jugendliche aus den Kriegs- und Elendsgebieten dieser Welt, die sich ganz alleine auf den verschlungenen Weg ins gelobte Europa aufmachen. Endlich angekommen, sind sie auf die Begleitung und Unterstützung von Menschen besonders angewiesen. Oftmals sind es Ehrenamtliche, die sich kümmern. Ruth Gehrt und Dieter Berndt, beispielsweise, bringen ihnen bei, was sie am dringendsten benötigen: Deutsch. Das Ehrenamtsbüro der Stadt sucht jetzt dringend weitere Helfer für das Projekt „Deutschunterricht für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge“. Der 17-Jährige Adama floh aus dem afrikanischen Guinea, wie drei weitere Landsleute und einer aus Marokko lebt er derzeit in einer Außenwohngruppe des Evangelischen Kinderheims an der Kurhausstraße in Wanne. Er spricht französisch, Ruth Gehrt opfert ihre Freizeit und bringt ihm nicht nur Deutsch bei, sondern hilft auch bei der Eingewöhnung in ein völlig fremdes Land. „Zu helfen ist auch Horizont erweiternd“, sagt sie.
Derzeit wohnen 13 minderjährige Flüchtlinge in Herne. „Manche waren neun Jahre in der Schule, andere sind völlige Analphabeten“, erläutert Sozialpädagogin Sandra Dertwinkel. Da die Jugendlichen teilweise noch keinen Aufenthaltsstatus besäßen, sei es schwierig, sie in passende Integrationsmaßnahmen zu vermitteln.
Dieter Berndt, studierter Lehrer, hat sich das Unterrichtsmaterial selbst zusammengestellt und betont: „Wichtig ist es, auf die persönlichen Bedürfnisse des Einzelnen einzugehen.“