Ghost: Für dezenten Grusel
Die „Fischhaus-Lichte-Straße“ war einst eher unbeliebt bei den Cranger Schaustellern. Das hat sich geändert, als Kirmesarchitektin Sabine Marek die Stände näher zusammenrückte – „jetzt sieht die Gasse voller aus“, sagt Juniorchef Alexander Burghard (30). Sein Stand ist eine Art Geisterparcours: Die Besucher laufen über zwei Etagen durch eine Dschungellandschaft, natürlich warten an allen Ecken und Enden Monster, Untote und sonstige Gruselwesen. Burghard fährt ein Doppelkonzept: tagsüber Familienprogramm nur mit Puppen, ab 19 Uhr gibt’s die härtere Variante mit kostümierten Geisterdarstellern, die Jagd auf arglose Besucher machen.
Fazit: Abends hohes Erschreckungspotenzial. Tagsüber kindgerecht, für Erwachsene eher gemächlich. 3,50 Euro
Riesenrad: Für Hingucker
Es hatte viel Ärger gegeben im Vorfeld. Der Düsseldorfer Oscar Bruch, dessen „Bellevue“-Rad ein gefühltes Abonnement auf Crange hatte, verlor per Losentscheid gegen das Dortmunder „Roue Parisienne“. Das ist zwar etwas kleiner, den meisten Besuchern dürfte das aber egal sein – das Schalke-Stadion etwa ist von ganz oben immer noch in Sichtweite. Hobbyfotografen und Rollstuhlfahrer dürfen sich freuen: Die Gondeln sind 1) scheibenlos und 2) teils behindertengerecht. Tipp von Cheffe Michael Burghard (48): „Wer das Abschlussfeuerwerk vom Riesenrad aus sehen will, sollte eine Viertelstunde vorher zur Kasse kommen.“
Fazit: Der angeblich älteste einschlägige Betrieb der Welt war bis 1974 Crange-Stammgast – willkommen zurück. Eine Fahrt dauert sieben Minuten, Verschnaufpause vom Kirmestrubel. Ansonsten: Riesenrad ist Riesenrad. 4/3,50 Euro
Big Bamboo: Für Familien
Einst belustigte die Familie von Inhaber Robért Hempen (30) das Publikum mit Marionettentheatern, seit 2012 setzt der Oldenburger Betrieb auf das Big Bamboo: ein Hindernisparcours im Karibikstil. Man läuft über wackelige Brücken und unter Fontänen her, Animateure sorgen für entspannt-fröhliche Stimmung.
Fazit: Harmloser Familienspaß. 4/3 Euro
Encounter: Für Sci-Fi-Fans
Auf der Kirmes im niederländischen Tilburg hat dieses Geschäft jüngst einen Preis abgestaubt: Der Encounter lockt Passanten mit einer sonoren, tiefen Männerstimme aus dem Lautsprecher, sie fordert die Leute dazu auf, „eine Reise in eine völlig neue Welt“ zu unternehmen. Dazu dramatische Musik. Was der Encounter genau ist, erfährt man erst nach dem Bezahlen: Vom Sessel aus erleben Besucher ein Hörspiel über ein verpfuschtes Klonexperiment.
Fazit: Eigentlich passiert kaum was, aber es ist dunkel und die Geräusche mögen manchem einen Schauer einjagen. 5 Euro
Hangover: Für Wahnsinnige
Nach der Premiere in Düsseldorf ist Crange erst die zweite Station dieses 85 Meter hohen Turms. Auf 100 Stundenkilometer beschleunigt die Gondel im freien Fall – nichts für Nervenschwache. Am ersten Crange-Tag brachen manche Besucher nach der ersten Runde ab. „Aber es ist noch keiner gestorben“, so Rekommandeur Eric Mahn Möbius (28).
Fazit: Hat seine Fans, muss man aber mögen: Toll für Adrenalinjunkies, für Schissbuxen traumatisch. 6/4 Euro