Herne. . Die Umgestaltung des ehemaligen Stadtwerke-Hauses am Robert-Brauner-Platz könnte schon im nächsten Jahr realisiert werden. Geplant ist ein Teilabriss.

Die Umgestaltung des ehemaligen Stadtwerke-Hauses am Robert-Brauner-Platz könnte schon im kommenden Jahr realisiert werden. Das sagte Heinrich Beestermöller im Gespräch mit der WAZ-Redaktion. Er vertritt die Herner Wirtschaftstreuhand GmbH. Diese hatte das 1963 errichtete Gebäude erworben - der Kaufvertrag sei nach sechs Monaten schwieriger Verhandlungen geschlossen worden.

Neben dem ehemaligen Hertie-Haus ist das Gebäude der zweite Problemfall am zentralen Punkt der Herner Innenstadt. Es wird seit mindestens 15 Jahren nur noch teilweise genutzt. Das Erscheinungsbild wirkt schäbig und trägt wesentlich zum wenig erfreulichen Anblick des Platzes bei.

Vernetzung mit Hertie-Investor

Dies will die Wirtschaftstreuhand erheblich ändern. Da einige ihrer Gesellschafter selbst in Herne wohnen, habe neben einer möglichen Rendite auch ein Stück Lokalpatriotismus beim Kauf eine Rolle gespielt, so Beestermöller.

Für das Stadthaus - so der zukünftige Name - wird von den Investoren eine gemischte Nutzung mit medizinischer Versorgung angepeilt, zurzeit läuft bereits eine lokale Studie, um Bedarfe zu ermitteln. Sehr wahrscheinlich werden barrierefreie Wohnungen entstehen. Die Lage könnte durchaus begehrt sein: Die Obergeschosse würden eine Sicht bis in die Nachbarstädte bieten - inklusive des Sonnenuntergangs.

Das Ziel dieses Wohnens in der City ist unter anderem, dass die Fußgängerzone nach Geschäftsschluss nicht wie ausgestorben wirkt. Wichtig sei auch eine gewisse soziale Kontrolle durch eine belebte Innenstadt. Dadurch ergäben sich auch neue Perspektiven für die Gastronomie. Mit der Neugestaltung ergebe sich die Chance, neuen Einzelhandel Richtung Bahnhof zu etablieren.

Nach den bisherigen Planungen ist ein Teilabriss des Gebäudes vorgesehen. Bis Ende 2016 sollen die wesentlichen Teile der baulichen Maßnahmen beendet sein. Beestermöller: „Das Gebäude wird nicht mehr wieder zu erkennen sein.“

Wichtig bei der Realisierung sei eine Abstimmung und Vernetzung mit dem zukünftigen Investor des Hertie-Hauses. So könne man sich gegenseitig ergänzen. Politik, Stadtverwaltung und Stadtmarketing hätten, soweit möglich, Unterstützung signalisiert, damit der Boulevard an Attraktivität gewinnt. Beestermöller: „Das Ensemble Robert-Brauner-Platz muss völlig neu gestaltet werden. Verbunden mit dem Stadtumbau Viktor-Reuter-Straße ist das Stadthaus von entscheidender Bedeutung.“