Herne.. Die „Alte Drogerie Meinken“ in Crange ist umgezogen. Doch die unverwechselbare Atmosphäre ist auch in den neuen Räumen zu spüren.


Sie ist eine echte Institution in Crange: die „Alte Drogerie Meinken“. Fast 70 Jahre lang öffnete sich an der Hauptstraße 408 die Tür für die Kunden. Zahllose Besucher steuern sie während der Cranger Kirmes an. Doch nun ist die Drogerie umgezogen. Also alles neu? Ende der Tradition? Auf gar keinen Fall! Nur wenige Meter weiter, an der Hauptstraße 414, hat die Drogerie in neuen Räumen wiedereröffnet. Die Tradition und die unverwechselbare Atmosphäre sind dabei nicht verloren gegangen...

Rund drei Jahre lang hat Inhaber Peter Meinken die Neugestaltung geplant, der eigentliche Umbau dauerte eineinhalb Jahre. Betritt man den Verkaufsraum, fühlt man sich dennoch in eine frühere Epoche versetzt. Der Grund: Meinken hat das historische Mobiliar aus den 30er-Jahren - wie Regale und Verkaufstheke - mitgenommen und den Räumlichkeiten angepasst. Hinzu kommt eine Reihe von betagten Accessoires wie Gefäße, eine Waage, eine Kasse oder ein Wechselgeldschälchen. Alles Details, an denen sich der Besucher kaum satt sehen kann. Seit wenigen Tagen hat er die Gelegenheit dazu: „Wir haben jetzt auch eine Gaststätten-Konzession“, erzählt Meinken. So können die Gäste mit den hauseigenen - hochprozentigen - Erzeugnissen bewirtet werden. Während der Kirmes hat diese Konzession auch für den Außenbereich Gültigkeit.

Näher an die Kirmes gerückt

Neben all dem historischen Flair: Mit einer modernen Boden- und Wandgestaltung ist die Drogerie sichtbar in der Gegenwart angekommen. Dazu gehört auch ein barrierefreier Zugang. Jetzt, wenige Tage vor dem Kirmesauftakt, legt Peter Meinken letzte Hand an. Unter anderem richtet er das Kirmesmuseum ein. Vor zwei Jahren hatte Meinken das Ein-Raum-Museum eröffnet, Heimathistoriker Heinrich Lührig hatte aus seinem umfangreichen Bestand eine Reihe von Exponaten zur Verfügung gestellt.

Einer Frischzellenkur wurde auch der Verköstigungsraum unterzogen. Blickfang ist nun eine Wacholderblase aus dem Jahr 1922. Die stammt aus der Brennerei Eicker & Callen, die Meinken zu Jahresbeginn übernommen hatte. Meinken möchte nun die Verköstigung von Bränden und Likören ausbauen. Die Nachfrage nach den sogenannten Spirituosenseminaren sei vorhanden, so Meinken. Anfragen gebe es längst über die Stadtgrenzen hinaus.

Dem Inhaber ist es auch wichtig, mit dem Umzug näher an den Kirmesplatz, aber auch an die Dorstener Straße gerückt zu sein. Dies könnte eine erhöhte Kundenfrequenz bescheren. Die alten Drogerieräume stehen übrigens nicht leer. Dort hat Dirk Hannausek, Inhaber von „Shirts & Style“ in Wanne-Süd, eine kleine Filiale eingerichtet. „Crange ist aufgeblüht“, beschreibt Meinken die Entwicklung.

Apropos Tradition: Meinkens Großmutter Annemarie lässt es sich mit ihren 88 Jahren nicht nehmen, regelmäßig in ihrer alten neuen Drogerie vorbeizuschauen...