Herne. . Im Archäologiemuseum in Herne ist es nie wärmer als 20 Grad, im Wittener Bergwerk sogar noch kühler. Und in Waltrop lockt ein Wasserspielplatz.

Wenn die Sonne mal wieder brennt, könnten Museen für manchen eine echten Alternative zum Schwimmbad sein. Die Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) etwa bergen zahlreiche Orte, in denen es nicht nur kühl, sondern auch interessant ist. Es geht hinter dicke Klostermauern, in unterirdische Stollen und auf erfrischend nasse Spielplätze.

20 Grad im Archäologiemuseum

Tief hinab in die Erde und weit zurück in die Geschichte geht es bekanntlich im LWL-Museum für Archäologie in Herne: In der unterirdischen Ausstellungshalle eröffnet sich dem Besucher eine riesige Grabungslandschaft. Über 10 000 Funde enthüllen die Menschheitsgeschichte in der Region Westfalen - von der Eiszeit bis in die Gegenwart. Richtig eisig ist es glücklicherweise nicht im Museum. „Aber da die Exponate eine konstante Temperatur brauchen, ist hier alles klimatisiert“, sagt Dr. Josef Mühlenbrock, der Leiter des Hauses. Angenehme 20 Grad sind es auch in der Halle für Sonderausstellungen. Momentan setzen dort die Kölner Künstlerinnen Ines Braun und Iris Stephan ihre Werke in Beziehung zu archäologischen Funden. „AberGlaube“ zeigt, wie unscharf die Grenzen zwischen Glaube und Aberglaube häufig sind.

Aber auch Ausflüge in die Umgebung lohnen sich. Im Besucherbergwerk des LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall in Witten herrschen z.B. ganzjährig kühle zwölf Grad. „Da sollte man auch im Sommer eine Jacke mitnehmen“, sagt Vera Lengersdorf vom Industriemuseum. In das Bergwerk gelangen Besucher nur im Rahmen einer Führung. Die dauert etwa eine Stunde.

Wer lieber unter freiem Himmel Abkühlung findet möchte, sollte sich den Wasserspielplatz am LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop notieren. Kinder können dort mit Wasser und Schiffen experimentieren und dabei das Geheimnis der schwebenden Schiffe lüften. Auf dem hölzernen Floß, das durchs Wasser gezogen wird, sind natürlich auch Erwachsene willkommen. Vera Lengersdorf: „Der Spielplatz ist ein richtig guter Freibadersatz. Wir hatten schon Besucher, die sich dort erst gesonnt und dann ‘oben ohne‘ unsere Ausstellung besucht haben.“

Als weitere Ausflugsziele empfiehlt der LWL das Kloster Dalheim im Kreis Paderborn, Das Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn und die Freilichtmuseen in Detmold und Hagen.