Herne. . Großer Schritt bei Sanierung der Sinterwerke Herne: Geschäftsführung und IG Metall haben sich auf einen Standortsicherungsvertrag geeinigt.

Die Sinterwerke Herne GmbH sind im laufenden Sanierungsprozess einen entscheidenden Schritt vorangekommen: Geschäftsführung und IG Metall haben sich auf Eckpunkte für einen Standortsicherungsvertrag geeinigt.

„Die beschlossenen Eckpunkte bilden das Fundament für die nachhaltige Neuaufstellung unseres Unternehmens“, betonte Thorsten Matusche, Geschäftsführer der Sinterwerke Herne GmbH. „Beide Seiten, Gewerkschaft und Sinterwerke Herne, haben dafür wichtige Zugeständnisse gemacht, ohne allerdings eine der Seiten zu überfordern. Dies zeigt, dass alle Beteiligten den festen Willen haben, den Sanierungsprozess zum Erfolg zu führen.“

Im Einzelnen sehen die Eckpunkte eine Verringerung der Wochenarbeitszeit ohne Lohnausgleich sowie einen Verzicht auf Teile von Urlaubs- und Weihnachtsgeld vor. Außerdem hat sich die Arbeitnehmerseite bereit erklärt, einer Verschiebung der fälligen Tariferhöhungen zuzustimmen. Alle Maßnahmen sollen parallel auch für die außertariflichen und leitenden Angestellten umgesetzt werden.

Im Gegenzug wird die Geschäftsleitung eine Garantie aussprechen, dass während der Laufzeit dieses Vertrages die Zahl der Beschäftigten nicht die Grenze von 181 unterschreitet. Zudem wird die Geschäftsführung den Betriebsrat monatlich über den Fortgang der Sanierung unterrichten. Der Standortsicherungsvertrag soll bis Ende 2019 laufen. „Diese Maßnahmen tragen entscheidend dazu bei, die Sinterwerke Herne auf der Kostenseite zu entlasten“, ergänzte Matusche. „Wir danken der IG Metall und den Arbeitnehmern für diesen wichtigen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens.“

Die Sinterwerke Herne GmbH fertigen hochfeste Sinterformteile für die Automobil- und Maschinenbauindustrie. Das Unternehmen stellt sich seit Ende April mit einem Schutzschirmverfahren neu auf. Das Schutzschirmverfahren ist Teil der strategischen Neuausrichtung der Sinterwerke-Unternehmensgruppe und soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Produktion und Geschäftsbetrieb gehen während dieser ohne Unterbrechungen weiter. Alle Kundenaufträge werden wie vorgesehen ausgeführt. Neben dem Standort Herne gehört ein Standort im schweizerischen Grenchen zur Unternehmensgruppe. Der Schweizer Standort ist nicht vom Schutzschirmverfahren betroffen.

Der Sanierungsprozess soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Anschließend werden die Sinterwerke Herne als neu aufgestelltes Unternehmen wieder nachhaltig profitabel wirtschaften können. Zusätzlich wollen sich die Sinterwerke Herne als Spezialist für hochwertige Sinterteile für die Automotive- und Maschinenbauindustrie am Markt positionieren. Technisch gesehen gehört das Unternehmen schon jetzt zu den führenden Anbietern im Markt.