Herne. . Mishe Schemmann schreibt Werbetexte für große Firmen und findet, dassRöhlinghausen ein idealer Wohnort ist.

Diese Liste ist umfangreich und sie enthält eine Reihe von prominenten Unternehmen: der Dax-Konzern RWE, Sony Europe, das Modemagazin Vogue, oder verschiedene weltweit agierende Pharmakonzerne wie Novartis oder Bayer. Es sind die Referenzen von Mishe Schemmann. Als selbstständige Kreativdirektorin ist sie vom tiefsten Röhlinghausen aus quasi ein „global Player“.

Als Journalistin angefangen

Seit elf Jahren hat Schemmann ihre „Basis“ in einer ehemaligen Bergarbeitersiedlung, durch ihren Ehemann kam sie nach Wanne-Eickel. Welch ein Kontrast mag man denken, wenn man weiß, wo ihre Wurzeln sind: Santa Monica, Kalifornien. In ihrem Lebenslauf tauchen einige interessante Stationen auf. So arbeitete Schemmann im US-Bundesstaat Maine als Journalistin - teilweise undercover im Stil von Günther Wallraff. 1992 führte ihr Weg nach Europa. Zunächst für vier Jahre nach Dänemark, dann kam sie nach Deutschland und arbeitete für die Unesco.

2009 schließlich wagte Schemmann den Schritt in die Selbstständigkeit. „Es ist von Anfang an gut gelaufen“, erzählt sie. Kein Wunder, ist sie doch in vielen Bereichen und Branchen unterwegs. So adaptiert sie deutsche Werbetexte für den europäischen Markt, sie entwickelt Webseiten, schreibt sogenannte Storyboards für Videos, entwickelt ganze Konzepte für Messestände. Auch in dieser Hinsicht gehören die ganz großen Namen - zum Beispiel aus dem Dax - zu Schemmanns Kunden. Dass sie als Journalistin Reden für Geschäftsführer schreibt, scheint da fast selbstverständlich.

Wenn es angesichts dieser Bandbreite überhaupt einen Schwerpunkt gibt, ist es vielleicht das Präsentations-Training. Der Hintergrund: Für manche Menschen ist es nicht unproblematisch, vor einem größeren Publikum zu sprechen. Schemmann probt mit ihnen den Auftritt, teilweise in mehreren Durchläufen. Auch kleineren Agenturen hilft sie bei der richtigen Präsentation. Sie könne darüber entscheiden, von potenziellen Kunden einen Auftrag an Land zu ziehen.

Südkorea und Basel: Das sind nur zwei Stationen von Schemmanns Arbeit aus den vergangenen Monaten. Und dann Wanne-Eickel als Wohnort? „Wanne-Eickel ist ideal, um hier zu wohnen, weil man überall schnell ist“, lautet ihre Antwort.

Und als Profi, der sich viel mit der Entwicklung von Image und Marken beschäftigt, hat sie auch ein paar Ideen für die Stadt. Über diese Grenze denkt Schemmann hinaus. „Man müsste einen Metropolstand entwickeln und vermarkten“, sagt sie. Helfen könne ein englischsprachiges Magazin über das Ruhrgebiet, als Zielgruppe kämen die international aufgestellten Unternehmen in Frage.