Herne. . In der „Busschule“ lernten die Zweitklässler der Hiberniaschule, wie es sich im Bus sicher sitzt. Eine Vollbremsung sorgte für gute Stimmung.

Lachend läuft eine Horde Kinder schnurstracks vor einen fahrenden Minibus. Der Fahrer macht eine Vollbremsung. Die Insassen jubeln. Diese Situation ist keine alltägliche - zum Glück. Vielmehr sollen die Grundschüler der Hiberniaschule auf diese Weise die täglichen Gefahren im Straßenverkehr kennen lernen. „Busfahren will gelernt sein“, meint Michael Thüring, Geschäftsleiter von Graf’s Reisen. Deshalb hat er in Zusammenarbeit mit Lehrern und Eltern die „Busschule“ ins Leben gerufen.

„Ein Großteil der Schüler der Hiberniaschule kommt mit insgesamt sieben Buslinien nach Holsterhausen“, so Thüring, „viele auch aus den Nachbarstädten.“ Gerade die jüngeren hätten jedoch häufig nie gelernt, wie man sich im Bus richtig verhält. „Darum laden wir jedes Jahr alle zweiten und neuen fünften Klassen der Schule zu uns ein“, erklärt er. Die Mädchen und Jungen freuen sich über den Ausflug.

Am Montag durfte die 2a ran. Emily, Felix und ihre Freunde sind gespannt, was sie erwartet. „Was soll denn am Busfahren kompliziert sein?“, fragt einer der aufgedrehten Jungs. Gundula Graf-Ohlraun erklärt es ihm. Bus- und Autofahrer seien zwar meistens recht aufmerksam, könnten aber auch nie alles sehen. „Habt ihr schon mal vom toten Winkel gehört?“ Nur wenige Kinder wissen darüber Bescheid. Mit Absperrband markiert Graf-Ohlraun den toten Winkel. Je 29 Kinder stellen sich hinein, das 30. darf auf dem Fahrersitz des Omnibusses Platz nehmen und staunen. „Da sieht man ja echt nichts“, stellt Emily fest und: „Jetzt passe ich besser auf.“

Nicht einfach loslaufen

Eine weitere Gefahr: aus dem Bus aussteigen und loslaufen. „Autos, die am Bus vorbei fahren, können euch nicht sehen - das kann böse enden“, so Thüring. Um die Situation aus Sicht eines Autofahrers zu verstehen, fährt ein Teil der Kinder im Minibus mit. Der andere spielt die unvorsichtigen Kinder. „Das ist ganz schön gefährlich“, sieht der anfangs ungläubige Junge ein.

Auch wichtig: sicher sitzen. Thüring erklärt eindringlich: „Wenn der Bus eine Vollbremsung machen muss, fliegt man schnell durch die Gegend, wenn man sich nicht richtig festhält.“ Deshalb gelte: „Die Hände gehören an einen Griff oder auf den Vordersitz.“

Bei einer Fahrt über das Betriebsgelände folgt der Praxistest. Festhalten, Arme durchstrecken und: Vollbremsung. Die Zweitklässler freuen sich. So macht auch ein ernstes Thema Spaß. Ein Negativbeispiel gibt Dummy Eddi. Die Puppe fällt schwerfällig vom Sitz. „Gut, dass wir wissen, wie es besser geht“, sagen die Kinder.