Herne. . Am Wanne-Eickeler Hauptbahnhof betreibt die Gesellschaft freie Sozialarbeit eine Radstation. Fahrräder werden dort aufbewahrt, aber auch repariert.

Die meisten Kunden, die ihre Fahrräder in der Radstation am Wanne-Eickeler Hauptbahnhof abgeben, besitzen zwei Räder. Eins haben sie dort und eins an ihrem Wohnort in einer anderen Stadt. „Einige Züge transportieren gar keine Fahrräder mehr. Außerdem ist es sehr lästig, die Räder mitzuschleppen. Hinzu kommen Hindernisse wie nicht funktionierende Aufzüge an den Bahnhöfen“, begründet Paul Klimmek, Chef der Radstation.

Rund 60 Fahrräder lagern täglich in der Radstation, die seit 1997 besteht. Träger ist der Verein Gesellschaft freie Sozialarbeit (GFS), der sich als gemeinnütziger Dienstleister für benachteiligte Menschen in unserer Stadt sieht.

Die Jahresgebühr beträgt 70 Euro

Kunden der Radstation sind überwiegend Pendler. Wer in Herne arbeitet, aber woanders wohnt, oder aber in Herne wohnt und mit dem Rad zum Bahnhof fährt, um von dort aus mit dem Zug zur Arbeit zu fahren, bringt täglich sein Rad zur Aufbewahrung vorbei. Klimmek hütet die Räder. Zwischen 8 und 14 Uhr ist die Radstation besetzt, während der übrigen Zeiten bekommen die Kunden mit einer Laserkarte Zutritt zu ihren Fahrrädern. Außerhalb der offiziellen Geschäftszeiten wird die Halle außerdem videoüberwacht. 70 Euro beträgt die Jahresgebühr für die Aufbewahrung. Auch monatlich kann die Unterstellung gebucht werden, sie kostet 7 Euro. „Viele Kunden fahren im Winter mit dem Auto und kündigen in dieser Zeit ihren Stellplatz“, sagt Klimmek. Neben der Unterbringung direkt in der Radstation bietet diese auch die Aufbewahrung in sogenannten Fahrradboxen an. An Haltestellen der U 35 wie Kreuzkirche oder Hölkeskampring, aber auch am Bahnhof Börnig sind Boxen aufgestellt, in denen Kunden ihre Fahrräder einschließen können.

Radstation repariert auch Fahrräder

Aber nicht nur für die Unterbringung von Fahrrädern, sondern auch für deren Reparatur ist die Radstation da. Eine kleine Werkstatt ist in der Radstation aufgebaut, in der Wartungs- und Pflegearbeiten erledigt werden können. Dazu gehört das Wechseln der Schläuche, die Erneuerung von Lampen oder die umfangreiche Reinigung der Räder. „Außer Schaltung und Bremsen können wir alles reparieren“, sagt Klimmek. „Vor allem ältere Leute kommen hier häufig vorbei, um ihre Räder wieder in Ordnung bringen zu lassen. Woanders ist es einfach zu teuer“, wirbt der 62-Jährige.

Auch Fahrräder aus beispielsweise Haushaltsauflösungen werden in der Werkstatt wieder fahrtauglich gemacht. „Wenn jemand ein neues Rad braucht, kann er einfach bei uns vorbeischauen, ob wir gerade etwas Passendes da haben“, sagt Klimmek.