Herne. . Stadtsportbund und Schillerschule in Herne kooperieren erstmalig bei der Abnahme des Sportabzeichens und bei den Bundesjugendspielen.

Jeder kennt sie noch, die Bundesjugendspiele in der Grundschule. Man quälte sich durch die Disziplinen Weitwurf, Sprint, Weitsprung und den 1000- oder 800-Meter-Lauf. Falls die Ergebnisse entsprechend gut ausfielen, konnte man im Anschluss sein Sportabzeichen machen. Erstmals unterstützt der Herner Stadtsportbund nun die Grundschule an der Schillerstraße bei der Abnahme des Sportabzeichens.

„Die Richtlinien für das Sportabzeichen haben sich 2013 grundlegend geändert und auch in diesem Jahr sind Neuerungen dazu gekommen“, erklärt Kurt Schulz vom Stadtsportbund. Der langjährige Sportabzeichenprüfer fährt fort: „Es wurden nicht nur die Anforderungen gestrafft und eine stärkere Differenzierung bei den Alterskategorien eingeführt, sondern die bekannten Disziplinen werden nun in Kategorien, die geprüft werden müssen, eingeteilt.“ Die Kategorien seien Schnelligkeit, worunter z.B. Sprint falle, Ausdauer, Kraft und Koordination. Diese Neuerung ermögliche es auch andere Disziplinen, wie etwa Radfahren anstelle des Ausdauerlaufs, in die Prüfung aufzunehmen und so den Prüflingen eine größere Auswahl und Möglichkeit der Individualität zu bieten.

Neue Richtlinien

„Die neuen Richtlinien haben es uns Schulen schwer gemacht, das Sportabzeichen, wie sonst auch, selbst abzunehmen“, erklärt Elina Haug, Schulsportleiterin der Grundschule an der Schillerstraße. Deshalb holte sie den Stadtsportbund mit ins Boot. „Uns Lehrern alleine fehlt die Zeit und die Kapazität, die Neuerungen wirklich umzusetzen“, so Haug. Sie fährt fort: „Die neue Kooperation erleichtert es nicht nur uns Lehrern, sondern bietet auch unseren Schülern neue Chancen. Kinder, die in den herkömmlichen Disziplinen eher schwach sind, haben nun andere Möglichkeiten und Chancen, trotz alledem ihr Sportabzeichen zu machen.“

Zudem gebe es ja mittlerweile auch das Bronzene, Silberne und Goldene Sportabzeichen. „So wollen wir auch schwächeren Schülern den Zugang zum Sportabzeichen ermöglichen“, erklärt Kurt Schulz. Er fügt an, dass es ebenfalls eine begrüßenswerte Neuerung sei, dass der Schwimmnachweis nur noch einmalig erbracht werden müsse. Elina Haug ergänzt: „Damit erübrigt sich das Problem, dass nicht alle Schulen eigene Lehrschwimmbecken zur Verfügung haben.“

Die Schüler und Schülerinnen der Schillerschule, die auf dem Sportplatz des ESV-Herne schwitzen, merken von den Neuerungen nicht viel. Sport ist und bleibt nun mal auch das: anstrengend.