Herne. . Der Kita-Stadtelternbeirat in Herne fordert im Falle eines Kita-Streiks viele Notgruppen. Eltern sollen ihren Bedarf in Listen eintragen.

Gibt es ab Freitag einen mehrtägigen, ununterbrochenen Kitastreik? Darüber entscheiden die Verdi-Mitglieder im Sozial- und Erziehungsdienst bis Dienstag bundesweit in einer Urabstimmung. Der Kita-Stadtelternbeirat richtet sich nach Angaben von Yücel Yilmaz, dem Vorsitzenden der Eltern-Interessen-Vertretung, bereits auf einen zweiwöchigen Streik in den Kindertageseinrichtungen ein. Und schlägt zugleich Alarm: Nach den Erkenntnissen des Beirats wären in diesem Jahr weit mehr Eltern auf eine Not-Betreuung angewiesen als beim letzten mehrtägigen Kita-Streik 2009.

Yilmaz rechnet damit, „dass Hunderte Kinder eine Unterbringung brauchen werden“. Allein schon deshalb, so sagt er zur WAZ, weil seit 2009 weit mehr Kinder in den Kitas untergebracht seien, vor allem im U3-Bereich. Damals wurde je eine Notgruppe in Herne und in Wanne-Eickel eingerichtet. Yilmaz ruft die Kitas dazu auf, Listen auszulegen, in denen die Eltern ihren Betreuungsbedarf während eines Streiks dokumentieren können. In einigen Kitas lägen diese Listen bereits vor. Erziehungsberechtigte sollen damit im Vorfeld aufzeigen können, wie viele Kinder eine Betreuung bräuchten oder welche Elternteile berufstätig seien. Dadurch soll verdeutlicht werden, „dass es wirklich in jedem Stadtbezirk mehrere Notgruppen“ geben müsse.

Gebühren-Reduzierung

Nicht zuletzt weist der Stadtelternbeirat darauf hin, dass es für viele Eltern ein finanzielles Problem darstelle, wenn sie während eines Kita-Streiks nicht nur die regulären Kita-Gebühren bezahlen, sondern während des Streiks durch eine externe Hilfe – etwa eine Tagesmutter oder einen Babysitter – doppelt belastet würden. Andere Eltern wiederum müssten wegen des Streiks ihren Sommerurlaub kürzen. „Deswegen muss die Stadt prüfen, inwieweit eine Reduzierung der regulären Gebühren möglich ist“, fordert Yilmaz. Andere Kommunen machten es vor.