Herne. . OB-Kandidat Thomas Reinke und die ihn unterstützenden fünf Parteien läuteten am Montag den Wahlkampf ein. Das Bündnis setzt auf Sieg in der Stichwahl.

Jetzt geht’s lo-hos! 139 Tage vor der Oberbürgermeisterwahl am 13. September haben OB-Kandidat Thomas Reinke (Grüne) und die fünf ihn unterstützenden Parteien den Wahlkampf eingeläutet. Das (erneut) mit breiter Brust propagierte Ziel: Sieg in der Stichwahl. „Ich sehe Chancen“, so Reinke.

21 Mitglieder von Grünen, Linkspartei, Piraten, FDP und Alternativer Liste sind am Montagabend zu diesem symbolischen Termin in die Lokalität „Nils“ gekommen. Nicht weniger als die demokratischen Spielregeln sieht das Bündnis aus Ratsoppositionsparteien in Gefahr, falls Frank Dudda (SPD) zum Oberbürgermeister der von einer breiten rot-schwarzen Mehrheit regierten Stadt gewählt wird. „Die Vielfalt der Meinungen wird dann nicht mehr zur Geltung kommen“, so Sabine von der Beck (Grüne).

Es gebe „ein paar Dinge“, die bei uns anders sind als bei der SPD, so Reinke (41). Bürgerbeteiligung sei ein großes Thema. „Ich werde alle Bürger bitten, mir aufzuschreiben, was ihnen nicht gefällt.“ Nach seiner Wahl zum OB würde jeder Bürger eine persönliche Rückmeldung erhalten – „auch wenn es ein paar Tausend sind“. Bei den Wahlkampfaktionen setzt das Bündnis nicht zuletzt auf Mobilität: Zu einer Stadtrundfahrt im Doppeldeckerbus will man die Bürger ebenso einladen wie zu einer Bootsparty auf dem Kanal und einer Radtour. Ebenfalls geplant: eine kostenlose Kinovorstellung („ein Film über Transparenz“) in der Filmwelt. Weitere Infos gibt es auf der kürzlich frei geschalteten Homepage www.thomasreinke.de.

Über die Höhe des Wahlkampfetats konnte Reinke (noch) keine Angaben machen. Dafür präsentierte er bereits den unvermeidlichen Wahlkampfklassiker: einen transparenten „Thomas Reinke“-Kugelschreiber. Gemeinsame Inhalte sollen in einem kompakten Programm an den Bürger gebracht werden. Alle Themen würden auf den Tisch kommen, so die Botschaft.

Die Mobilisierung von Wählern werde eine Hauptaufgabe sein, erklärt FDP-Chef Thomas Bloch. Die Konstellation - eine isolierte Personenwahl - sei völlig neu. Eine Prognose über den Wahlausgang sei deshalb nur schwer möglich. Reinke bedankte sich noch einmal bei allen fünf Parteien für die breite Unterstützung: „Das ist keine Selbstverständlichkeit.“ Er fühle sich geehrt und werde die Interessen und Themen aller Parteien vertreten.

Drei Kandidaten

Nach derzeitigem Stand werden bei der OB-Wahl am 13. September drei Kandidaten an den Start gehen: Frank Dudda (SPD), Peter Neumann-van Doesburg (CDU) sowie der Grüne Thomas Reinke, der für fünf Parteien antritt.

Bei der OB-Wahl 2009 siegte Horst Schiereck (SPD) klar mit 59,3 Prozent gegen Markus Schlüter (CDU), Bernd Blech (REP) und Thomas Bloch (FDP). Die Wahlbeteiligung lag bei 45,1 Prozent. Die Grünen verzichteten damals mit Rücksicht auf ihre damaligen Kooperationspartnerin SPD auf eine eigene Kandidatur.