Herne. . Der DGB in Herne will nicht am Arbeitnehmerempfang der Stadt Herne teilnehmen. Hernes DGB-Chef Eric Lobach begründet die Entscheidung.

„Wir fühlen uns nicht wertgeschätzt“: Mit diesen Worten begründet Hernes DGB-Chef Eric Lobach die Absage seiner Gewerkschaft für den Arbeitnehmer-Empfang der Stadt. Wie berichtet, hat der DGB Oberbürgermeister Horst Schiereck einen Korb gegeben, weil die Gewerkschaft mit der neuen Veranstaltungsform nicht zufrieden ist.

Diese Entscheidung sei im Vorstand einstimmig gefallen, sagte Lobach zur WAZ, der damit Informationen aus Arbeitnehmerkreisen bestätigt.Der neue Veranstaltungsort, das Treppenhaus im Rathaus Herne sowie die beiden angrenzenden Sitzungssäle, seien unangemessen für einen Arbeitnehmerempfang, kritisiert Lobach. Bis 2013 fand das traditionelle Treffen in den Flottmann-Hallen statt. Was die Sitzungssäle angeht, fügt er an: „Dort lagen noch die Krümel einer anderen Veranstaltung auf den Tischen.“

Das Hauptziel des OB, durch die neue Form stärker miteinander ins Gespräch zu kommen, sei „nicht erreicht worden“. Zudem stößt ihm übel auf, dass die Stadt Herne – im Gegensatz zur Stadt Bochum – den Termin für den Empfang am Dienstag, 28. April, der Gewerkschaft nicht wie erbeten im Vorfeld mitgeteilt habe. Folge: Nun fänden die Arbeitnehmerempfänge von Herne und Bochum am selben Tag statt. Das sei unglücklich für jene Gewerkschafter, die zu beiden Veranstaltungen eingeladen worden seien.

Lobach selbst will trotz des Votums des DGB am Herner Empfang teilnehmen. Grund: Bekomme er Rederecht, wolle er die Teilnahme-Absage begründen. „Uns ist an einer Eskalation nicht gelegen“, betont er. Wie viele der laut Stadt 200 geladenen Betriebsräte und Gewerkschafter nun kommen, ist noch völlig unklar. Fast alle sind im DGB organisiert und müssen nun entscheiden, ob sie sich dem Votum der Dachgewerkschaft anschließen. Verdi etwa will sich am Montag entscheiden.

Und was sagt der Gastgeber? Noch nichts: OB Schiereck habe sich nach dem WAZ-Bericht bei Lobach „schriftlich um Sachverhaltsaufklärung bemüht“, sagt Stadt-Sprecher Christian Matzko. Um anzufügen: „Bisher liegt der Stadt keine Absage vor.“