Herne. . Im Gegensatz zu anderen Städten blieben gestern alle städtischen Kita-Einrichtungen geschlossen. Das sei in Herne so üblich, sagten beide Seiten.ö
Alle 19 städtischen Kindertagesstätten hatten gestern geschlossen. Eltern mussten sich um eine alternative Betreuung für ihre Kleinen kümmern – zum dritten Mal innerhalb der diesjährigen Tarifauseinandersetzungen zwischen den öffentlichen Arbeitgebern und der Gewerkschaft Verdi. In anderen Städten wurden teilweise Notgruppen angeboten, in Herne jedoch ging gar nichts mehr. Das sei hier so üblich, hieß es auf beiden Seiten.
„Das ist ja eine Sache der Verhandlungen“, sagte Stadtpressesprecher Horst Martens auf Anfrage. „Wir würden Notgruppen einrichten, aber es ist uns nicht möglich.“
Verhandlungen heute
In der Tat lehnte Verdi die Schaffung von Notgruppen bei Warnstreiks in den vergangenen Jahren grundsätzlich ab. „Bei eintägigen Warnstreiks sehen wir darin keine Notwendigkeit“, erklärte der stellvertretende Verdi-Bezirksgeschäftsführer Norbert Arndt.
Die Entscheidung darüber werde in der Arbeitskampfleitung gefällt, die sich aus Erziehern und Sozialarbeitern zusammensetzt. „Mag sein, dass da bei Eltern Frust aufkommt, das ist aber eine Angelegenheit der Arbeitgeber“, so Arndt weiter. 12 000 Streikende nahmen gestern an einer zentralen Demonstration in Dortmund teil. Aus Herne hätten mehr Streikende als bei den ersten beiden Aktionen teilgenommen.
Notgruppen würden in Herne erst nach einer Urabstimmung und einem anschließenden unbefristeten Streik eingerichtet. Heute werde weiterverhandelt.
„Am 29. April kommt auch die Bundestarifkommission zur Verhandlungsgrunde. Wenn die Arbeitgeber dann kein verhandlungswürdiges Angebot vorlegen, rechnen wir mit einer Urabstimmung und einem unbefristeten Streik“, sagte Arndt. Ob es bis dahin einen weiteren Warnstreik gebe, wisse er nicht.