Herne. . Dienstag starteten die Prüfungen im Fach Deutsch. Zur Auswahl standen ein Roman- und ein Gedicht-Vergleich sowie eine Aufgabe zur Sprachtheorie

An Herner Schulen qualmen nun die Köpfe: An Gymnasien, Gesamtschulen und Weiterbildungskollegs werden die Abiturprüfungen geschrieben. Die Aufgaben in allen schriftlichen Prüfungsfächern werden zentral durchgeführt und knüpfen an die verbindlichen Vorgaben der aktuellen Lehrpläne an. Den Auftakt für die Abiturprüfungen in diesem Jahr machten am Dienstag die Schüler der Leistungs- und Grundkurse im Fach Deutsch. Im Anschluss an die über vierstündige Prüfung für den Leistungskurs beziehungsweise dreieinhalbstündige Prüfung für den Grundkurs schaute die WAZ bei den Schülern des Haranni-Gymnasiums vorbei.

Abgekämpfte Gesichter

Mit erleichterten, aber auch abgekämpften Gesichtern kommen die Schüler nach und nach aus ihren Klassenräumen. Einige, wie Sarah Gatzlaff, sind schon vor Abgabefrist mit der Bearbeitung fertig. „Die Aufgaben waren einfach, ich hatte mich aber auch gut vorbereitet“, sagt die Schülerin, die einen Vergleich der Romane „Hiob“ und „Der Prozess“ bearbeitet hat. Vor dem Gebäude des Gymnasiums stehen die Schüler zusammen und tauschen sich über den Prüfungsstoff aus.

Drei Aufgaben standen den Schülern des Leistungskurses bei der Bearbeitung zur Auswahl. „Es gab eine Aufgabe zur Sprachtheorie, bei der der Ansatz von Johann Gottfried Herder über den Ursprung der menschlichen Sprache mit einem Ansatz des modernen Autors Michael Tomasello über den Ursprung der menschlichen Kommunikation verglichen werden sollte. Außerdem konnte der Vergleich eines Gedichtes von Achim von Arnim aus der Romantik mit einem modernen Gedicht bearbeitet werden“, erzählt Matthias Gollan, Deutsch- und Philosophielehrer am Haranni-Gymnasium und Leiter einer der Deutsch-Leistungskurse. Die meisten Schüler hätten die Analyse von Romanepisoden aus Franz Kafkas „Der Prozess“ und Joseph Roths „Hiob“ gewählt. „Die Stimmung bei den Schülern war gut, da die Aufgaben zu erwarten waren“, bilanziert der Lehrer.

In den nächsten zwei Wochen werden weitere schriftliche Abiturprüfungen geschrieben. Mittwoch stehen Informatik, Technik und Ernährungslehre an, Englisch wird am Donnerstag, Mathematik nächsten Dienstag geschrieben. Am Montag, 27. April, werden die letzten schriftlichen Prüfungen in Sprachen wie Türkisch, Lateinisch oder Niederländisch abgelegt. Nach den schriftlichen Prüfungen stehen für die Schüler noch die mündlichen Prüfungen an, bevor sie ihr Reifezeugnis in der Tasche haben.