Roswitha Smolka bastelt mit viele Liebe zum Detail Teddys

Roswitha Smolka kann keine halben Sachen. 25 Jahre war sie in der Kommunalpolitik engagiert, mit ganzem Herzen und vollem Einsatz. Bis sie sich mit ihrer Partei, der SPD, überwarf und nicht mehr für den Stadtrat kandidierte. Nun hat sie mehr Zeit für ihr Hobby, und die Zeit braucht sie. Smolka, 57, ist Teddy-Bastlerin, ihre Wohnung gleicht einem Plüsch-Bären-Asyl.

Die ehemalige Stadtverordnete kann gar nicht sagen, wieviele Teddys sie besitzt, nichtmal schätzen möchte sie. Sie sitzen, liegen und stehen überall: auf den Sofas, in, auf und vor der Schrankwand, auf Tischen und dem Fernseher, in Regalen. „80 Prozent der Teddys habe ich selbst gebastelt”, sagt Smolka. Es ist leicht, ihr eine Freude zu machen, die Menschen in ihrem Umfeld wissen das. Teddys begleiten sie, wo immer sie hingeht. Sie trägt eine Halskette mit Bärenmotiv (von ihrer Mutter) und Ohrringe (von ihrem Mann), auch am Handy, an der Tasche und an der Brieftasche baumeln Bären.

Die Leidenschaften liegen in der Familie. Schon ihre Mutter und ihre Oma waren Schneiderinnen, und ihr Mann sammelt auch – Modellautos. Natürlich versucht Roswitha Smolka, auch ihre vier Enkel zu Teddy-Fans zu machen. Doch so recht klappt das nicht. „Der Große, der ist zehn. Er hat mal mit dem Nähen angefangen, aber das Interesse etwas verloren.” Abends beim Fernsehen widmet sie sich ihren Schnittmustern, „ich muss nicht so genau sehen, was läuft.” Was sie dann fabriziert, ist indes kein Spielzeug. Dafür seien die Teddys zu teuer und zu arbeitsintensiv. „Für mich sind das Sammlerstücke.”

Ihre Passion kostet. Regelmäßig fährt sie zu Fachmessen, zur „Euro Teddy” nach Essen oder zu „Teddy Total” nach Rheda-Wiedenbrück. Dort holt sie sich nicht nur Anregungen, sondern auch Stoffe. „Ich habe inzwischen so viel Material in der Schublade”, sagt Roswitha Smolka, „ich glaube, ich müsste 100 werden, um das alles wegzuarbeiten.”

Wie alles anfing? 1999 wollte Roswitha Smolka „mal wieder was Neues machen.” Bis dato hatte sie nur Pullover gestrickt oder was für die Kinder. Sie besuchte also einen Kurs in einem Wattenscheider Spezial-Geschäft. Die Eickelerin fand Gefallen an Teddys aus eigener Produktion und blieb dabei. Sogar im Badezimmer ist sie nun in bäriger Gesellschaft: Dort sitzt ein kleiner Teddy auf einem selbstgebastelten Plumpsklo aus Holz.