Herne. . Es soll bei den Jüngeren die Erinnerungen an den Bergbau wachhalten. Das Video ist auf dem Internetkanal YouTube zu sehen.
Ende 2018 wird in Deutschland die letzte Tonne Steinkohle gefördert, aber die Erinnerung an die große Zeit der Kumpel soll nie vergehen: Deshalb hat Graf Hotte Schröder das Steigerlied für einen guten Zweck neu in Form gehauen. Das Musikvideo zu dem Liedklassiker, von Uwe Kühnapfel auf Zeche Nachtigall in Witten und Zeche Hugo Schacht II in Gelsenkirchen-Buer gedreht, ist ab sofort auf YouTube und Facebook zu sehen.
Die Kamera begleitet Graf Hotte auf seinem staubigen Weg durch die historischen Zechenschächte. Förderräder drehen sich, schwere Hämmer erzählen von schwieligen Händen, und ewig grüßt das Grubenpferd. Mit der Benefiz-Aktion knüpft der Künstler an eine große Tradition an: Die Ursprünge des Steigermarsches gehen zurück bis ins 16. Jahrhundert. Das Lied beschreibt die Hoffnung der Bergleute, nach getaner Arbeit aus der gefährlichen Tiefe unversehrt wieder ans Licht und zu ihren Familien zu kommen. Ab sofort gehört der Klassiker in rockig-einprägsamer Fassung zum Programm, wenn Graf Hotte Schröder zum Mikrofon greift.
Wie sehr die Zeche eine Familie prägte, weiß der 53-jährige Familienvater aus eigener Erfahrung. Hotte Schröder wuchs als Sohn einer Bergarbeiterfamilie in der Siedlung Unser Fritz auf. Wie seine älteren Brüder erlernte auch er den Beruf des Bergmechanikers, bevor ein schwerer Arbeitsunfall unter Tage den jungen Rockfan zur Umschulung zwang. Viele Operationen folgten, und noch heute spürt er die Folgen jeden Tag.
Die Kosten für die Studioaufnahmen und DVD trägt Graf Hotte. Den Fördervereinen der Bergbaumuseen Nachtigall und Hugo Schacht II stellt er den Tonträger kostenfrei zur Verfügung. Mögliche Erlöse aus der Video-DVD unterstützen weitere Projekte des Wanne-Eickelers, z.B. die Initiative „Seepferdchen“ mit der DLRG. Der Schulterschluss mit den Ehrenamtlichen macht für Hotte die Aktion erst richtig rund: „Unter Tage habe ich erfahren, wie wichtig Solidarität ist. Die Prinzipien der Bergleute haben mich für mein eigenes Leben geprägt.“