Herne. . Seit über 20 Jahren führt Günter Varney den Trägerverein im Volkshaus Röhlinghausen. Bei der Neuwahl am Deinstag wird er nicht mehr antreten.

1994 ist Günter Varney zum Gründungsvorsitzenden des neu ins Leben gerufenen Trägervereins im Volkshaus Röhlinghausen gewählt worden. Am kommenden Dienstag räumt er bei der Neuwahl des Vorstandes nach über 20-jähriger Amtszeit seinen Stuhl in der städtischen Begegnungsstätte. Nachfolger als ehrenamtlicher Vorsitzender des Vereins soll der langjährige Stadtsportbund-Chef Jürgen Cokelc werden, der seit 1994 Stellvertreter von Varney im Trägerverein ist.

„Ursprünglich war geplant, dass ich weitermache“, erzählt der frühere Schulleiter. Die Umwälzungen in der Sportlandschaft – Neuwahl im Stadtsportbund, geänderte Zuständigkeiten in der Verwaltung, Wechsel im Sportausschuss – hätten ihn dazu veranlasst, weiterzumachen, so Varney. Nachdem sich die Wogen glätteten, revidierte er die Entscheidung. Auch seine angeschlagene Gesundheit habe zum Rückzug beigetragen, sagt der 68-Jährige.

Seine erste direkte Begegnung mit dem Volkshaus hatte Günter Varney in den 60er Jahren: Mit seiner damaligen Freundin und heutigen Frau besuchte er eine Tanzveranstaltung im Stadtteilzentrum. Zwei weitere Bausteine sorgten dafür, dass Varney zum Motor und Kämpfer für das Haus der Vereine und Verbände wurde: 1972 lernte er als junger Lehrer der Görresschule die Röhlinghäuser Einrichtung schätzen – bei Weihnachtsfeiern oder beim Kegeln mit den Kollegen, aber auch bei Aktivitäten mit Schülern. Den letzten Anstoß gaben die Jahre 1989 bis 1992. Als Vize des TV Wanne habe er beobachtet, dass sich im Volkshaus wenig bewegte. Was sich 1994 mit der Gründung des Vereins zur Förderung der Stadtteilarbeit, so der offizielle Name, ändern sollte. Sieben Vereine beziehungsweise Verbände und Institutionen waren damals Mitglied, heute sind es über 20.

Das Feld sei bestellt, er übergebe Cokelc einen „sauberen Haushalt“, sagt er. Dem Volkshaus will der zweifache Vater und Großvater eng verbunden bleiben – wenn er nicht gerade mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Und auch an der Gründung eines Fußballzentrums Röhlinghausen mit Kunstrasenplatz will er arbeiten.

Nachts aus dem Bett geklingelt

Rund um die Uhr war Günter Varney fürs Volkshaus im Einsatz. Früher wurde er sogar nachts von Anwohnern aus dem Bett geklingelt, wenn es bei Feiern in der Begegnungsstätte zu laut war. „Meine Frau war begeistert“, sagt er.

Früher war er u.a. als Handballschiedsrichter aktiv. Seit vielen Jahren engagiert er sich in der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel, mit der er zum Erhalt der Königin-Luisen-Schule – sein Geburtshaus – beitrug.