Herne. . Mit einer Preview von Ratz Fatz, Leonce, der das Glück sucht und zwei Wrestlern, die mit sich selbst ringen, endet das Herner Zirkusfestival.

Mit gleich drei Aufführungen geht am Sonntag (15.) das viertägige Zirkusfestival „Cirq’Ouleur“ in den Flottmann-Hallen, Straße des Bohrhammers 5, zu Ende.

Der Zirkus Ratz Fatz der Goethe Schule Bochum und des „Varieté etcetera“, ebenfalls Bochum, zeigt ab 15 Uhr eine Preview der neuen Show zum Thema „Neue Energien“ und „Energiewende“. Bei dem 90-minütigen Stück sind 40 junge Artisten im Einsatz. Der Eintritt dazu ist frei, Reservierungen sind unter HER 16 2953 erbeten.

In „Leonce sucht das Glück“ nähert sich das Ensemble „vor dem theater“ in Anlehnung an Georg Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ mit viel Humor und vollem Körpereinsatz der ewigen Sinnsuche auf mehreren Ebenen. Die parodistische Form und die grotesken Szenen der Textvorlage erlauben neben der Sprache Interpretationsmöglichkeiten auch mit artistischen Choreographien. So wird nicht nur monologisiert und schwadroniert, sondern auch viel bewegt. Dabei sind Büchners Themen heute noch so aktuell wie ehedem: Die Menschen suchen nach passenden Lebensentwürfen, sind geplagt von Langeweile, verharren in monotonen Lebenssituationen. Die Aufführung dauert etwa 70 Minuten und ist geeignet für Zuschauer ab zehn Jahren.

Mit der körperlichen Realität und der äußeren Wahrnehmung von Wrestling beschäftigt sich das Akrobaten- und Choreographenduo „Overhead Project“ in „Carnival of the Body“. Zwischen Jahrmarkttradition und Millionengeschäft stellt das vor allem in den USA höchst populäre Wrestling eine absurd faszinierende Mischung aus Sport und Show, Athletik und Unterhaltung dar - unter reichlich Testosteron-Gehabe. Das Overhead-Project (Tim Behren und Florian Patschovsky) ringt mit Butler, Foucault, Mickey Rouke und sich selbst. Im Rhythmus der Bewegungen entstehe ein inniger Kampf gegen die äußere Wahrnehmung, heißt es in der Ankündigung. Es eröffne sich eine Reflexion der eigenen Geschlechterdarstellung und der Rollen, die der Körper einzunehmen vermag. Das Stück dauert etwa 60 Minuten und ist für Zuschauer ab zwölf Jahren geeignet.