Herne. . Die Bogestra, die auch in Herne und Wanne unterwegs ist, hat ein zentrales Fundbüro eingerichtet. Sechs Wochen lang wird dort Verlorenes aufbewahrt.
Sechs Regale – eins für jede Kalenderwoche – stehen aufgereiht im Fundbüro der Bogestra. Kleine Zettel kleben an den Regalböden und geben an, was hier zu finden ist: Geldbörsen, Studentenausweise und jüngst auch ein Maulkorb. „Man kann an den Regalen die regenreichen und kalten Wochen erkennen“, sagt Bogestra-Mitarbeiter Frank Morzick lächelnd, als er auf die vielen Regenschirme und Mützen zeigt.
Seit rund einem Monat hat das zentrale Fundbüro im Bochumer Hauptbahnhof gegenüber des Mobilitätscenters nun geöffnet. Auch Fahrgäste, die in den Linien, die durch Herne fahren – 368, 384, 385, 390 sowie U35 und 306 –, Sachen liegen lassen, müssen nun dort hin. Unübersichtlichkeit und Platzmangel an den Betriebshöfen waren die Gründe der Zusammenlegung. „Dort sind viele Mitarbeiter beschäftigt, da verliert sich sowas ganz schnell. Sie sind jetzt froh, dass sie sich nicht auch noch um Fundstücke kümmern müssen“, erläutert Friedhelm Bottländer von der Bogestra.
Langer Weg für Auswärtige
Angenommen werde das Fundbüro gut: „Wir können natürlich nach vier Wochen noch nicht so viel sagen, aber es wurden in den letzten Wochen fast 100 Gegenstände abgeholt“, berichtet Bottländer. „Die Betroffenen, die im Umkreis wohnen, finden das zentrale Büro toll“, erzählt Morzick. Er kann sich jedoch vorstellen, dass es für Auswärtige zu weit entfernt ist. „Sie überlegen sich vielleicht zwei Mal, ob sie für einen Schirm hierher kommen.“
Zudem würden die Erfahrungswerte zeigen, dass die Öffnungszeiten noch angepasst werden können. „Eine Öffnung von 8 bis 17 Uhr sowie ein langer Tag in der Woche wären optimal“, sagt Morzick
In der Woche seien es rund 200 Gegenstände, die in Bussen, Bahnen oder Haltstellen vergessen und abgegeben werden. In Herne, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann, bleibe am meisten in der U35/Campus-Linie liegen. Drei Mal wöchentlich – montags, mittwochs und freitags – werden die Fundstücke an zehn Stellen im Bogestra-Gebiet eingesammelt und im Fundbüro entgegengenommen. „Wir bewahren sie dann sechs Wochen lang auf“, erklärt Morzick. „Danach wird das gefundene Bargeld eingezahlt, Datenträger wie Handys oder Laptops werden vernichtet und Kleidungsstücke und Ähnliches vom Deutschen Roten Kreuz Witten abgeholt.“
„Es ist kurios, wie lange die Menschen manchmal brauchen, um zu merken, dass sie etwas verloren haben“, sagt Bottländer. Merken sie es dann doch, führen meist Beschreibungen zum verlorenen Gegenstand. Bei Laptops oder Handys komme es dann auf Passwörter oder Geheimnummer an. „Ich habe aber auch schon in Schulen angerufen und sie informiert, dass Schülerausweise gefunden wurden“, berichtet Bottländer,
In Witten kommen laut der beiden Mitarbeiter übrigens die meisten Fundstücke zusammen. „Vielleicht sind die Wittener aber auch die ehrlichsten Finder“, sagt Daniela Stürmann von der Pressestelle der Bogestra.