Herne. . Jessica Majchrzak und Jan Bühlbecker haben das Format für den Kleine Theater entdeckt und den Premierenabend im vollen Haus moderiert.
Es gewinnt der, der den heftigsten Applaus bekommt. So die Theorie. Weil im Finale des ersten Herner Theater-Slams aber gleich zwei Poetry-Slammer nahezu gleich viel Jubel auf sich zogen, entschieden sich die beiden Moderatoren des Abends, Jessica Majchrzak und Jan Bühlbecker, für eine weit kuriosere Methode zur Gewinnerermittlung. Sieger sollte der sein, dem das Publikum das Wort „Schinken“ lauter entgegen brüllt. Ziemlich eindeutig konnte dann Sven Hensel aus Gelsenkirchen die Trophäe verdient mit nach Hause nehmen.
Er hatte in seinen sehr persönlichen Texten über Glück, Außenseitertum und Liebe gerappt, beinah gesungen und den Zuhörern in irrem Tempo Wortfetzen um die Ohren gehauen.
Allgemein konnte der erste Slam im Kleinen Theater bei vollem Haus überzeugend unterhalten. Ganz verschieden sind die sechs Teilnehmer in ihrem Vortrags- und Textstil. Mal sachlich, mal lustig, einfach oder lyrisch oder von alldem ein bisschen: Ob Besuch bei der Oma mit Diskussion über den Klimawandel oder Sexualkunde in der Schulklasse, die Künstler machen scheinbar Nebensächliches zum pointierten Thema.
„Das Tolle am Poetry-Slam ist, dass man seine Gedanken und Gefühle einfach frei heraus erzählen kann. Und dass man damit nicht allein ist, sieht man, wenn das Publikum lacht“, fasst Moderatorin und Veranstalterin Jessica Majchrzak ihre Faszination für die moderne Dichtkunst zusammen. Sie selber spielt im Ensemble des Kleinen Theaters und kam so auf die Idee, auf der stilvollen Kleinbühne einen eigenen Slam zu veranstalten.
Requisiten dürfen die Künstler und Künstlerinnen auf der Bühne trotzdem nicht einsetzen, es zählen nur der eigene Text und die Darbietung. Umso mehr spielen die Moderatoren mit dem Theaterflair und kommen immer wieder verkleidet, mit dem Publikum scherzend, auf die Bühne und führen sicher durch diesen ersten aber sicher nicht letzten Theater Slam.