Herne. . Sodinger lassen nicht locker und wollen weitere Bürgeranträge stellen, damit das Gebiet „An der Linde“ zumLandschaftsschutzgebiet deklariert wird.
Die Sodinger lassen nicht locker. Nachdem das Ehepaar Helga und Dieter Sokolis bereits einen Bürgerantrag gestellt hatte, gründete sich jetzt eine Bürgerinitiative mit dem gleichen Ziel: Es soll auf ewig und alle Zeiten verhindert werden, dass die Freifläche „An der Linde“ bebaut wird. Die Speerspitze der Bürgerinitiative stellte ihre Pläne in der WAZ-Redaktion vor.
Udo Bredemeier, Dietmar Jäkel und Herwig Mlaker gehören zum harten Kern der Bürgerinitiative mit derzeit rund 20 Mitgliedern. Sie wollen sich von der im Herner Rathaus regierenden Großen Koalition aus SPD und CDU nicht vertrösten lassen. Auch das Versprechen von Oberbürgermeisterkandidat Frank Dudda (SPD), dass die Fläche an der ehemaligen Gärtnerei von Wohnbebauung verschont werde, reicht dem Trio nicht aus. Es herrscht großes Misstrauen: „Ursprünglich sollte das Landschaftsschutzgebiet werden. Warum ändert die SPD so plötzlich ihre Stoßrichtung“, fragt Udo Bredemeier, und Herwig Mlaker schiebt nach: „Wenn eine Aufnahme der Freifläche in den Landschaftsplan die Bilanz des städtischen Haushalts negativ beeinflusst, warum hat man das nicht gleich gesagt? Dieses Argument von Frank Dudda ist nachgeschoben.“
Der BI geht es in erster Linie gar nicht einmal um Naturschutz, sondern um die Erhaltung einer Fläche, die als sogenanntes „Pantoffelgrün“ von Anwohnern, aber auch von Bürgern aus dem weiteren Umfeld genutzt wird, für Spaziergänge oder zum Spielen. „Die umstrittene Fläche ist ein wichtiger Beitrag für die Lebensqualität in Sodingen, sie ist eine Frischluftschneise, dort kann Regenwasser versickern, sie bietet Lebensraum für Kleintiere, hebt die Aufenthaltsqualität für Spaziergänger und bietet wichtige Ruheräume im lärmbelasteten Ruhrgebiet“, schreibt die BI in einer Presseerklärung.
Das Misstrauen nähre sich vor allem durch die Landschaftsplangestaltung der Fläche direkt neben dem umstrittenen Gebiet. Dort sei schließlich eine Sickerwassermulde geplant. „Aktuell fließt kein Oberflächenwasser. Also: Woher soll es kommen, wenn nicht doch irgendwann von einer versiegelten Wohnbaufläche?“, merken die Kritiker an.
Die BI will jetzt richtig Druck machen. Weitere Bürgeranträge sollen gestellt werden, darüber hinaus öffentlichkeitswirksame Aktionen geplant werden. Die Sodinger wollen Unterschriftenlisten in Geschäften auslegen.
An der Linde soll die Frischluftschneise quasi zementiert werden – und verantwortliche Politiker sollten sich, wenn es nach der BI geht – warm anziehen.