Herne. . Das Gutachten für den Bau eines zentralen Betriebshofes der Stadt liegt vor. Der Gutachter empfiehlt eine eher abgespeckte Variante ohne GMH und SEH.

Lange war es ruhig um die Pläne für den Bau eines zentralen Betriebshof der Stadt an der Südstraße/Meesmannstraße. In Kürze dürfte sich das ändern: Die von der Verwaltung beauftragte Unternehmensberatung GMO DH Management hat ein Gutachten vorgelegt, das im Februar in die politische Beratung gehen soll. Nach WAZ-Informationen haben sich einige im Vorfeld geäußerten Befürchtungen von Personalrat, Verdi und Teilen der Politik nicht bestätigt: Der Gutachter empfiehlt eine Art „abgespeckte“ Variante.

Konkret: Auf dem zentralen Betriebshof (ZBH) sollen die gewerblich-technischen Bereiche von Stadtgrün sowie Tiefbau und Verkehr sowie die Verwaltung von Stadtgrün untergebracht werden; die Frage der Rechtsform soll erst später geklärt werden. Das hieße, dass Stadtgrün-Chef Heinz-Jürgen Kuhl unter neuen Strukturen weitere Kompetenzen erhalten würde. Angesichts der angespannten Personalsituation bei Stadtgrün geht der Gutachter aber davon aus, dass es mehr Fremdvergaben von Aufgaben geben wird.

Der Betriebshof der Stadtentwässerung (SEH) und die Zentralwerkstatt des städtischen Gebäudemanagements (GMH) sollen dagegen nicht auf dem ZBH angesiedelt werden, so die Empfehlung. Die Herausnahme der GMH-Werkstatt ließe der Stadt freie Hand bei ihren Reformplänen fürs Gebäudemanagement - steht dieser Bereich doch gegen den Protest von Verdi und Personalrat zur Disposition.

Gebaut und betrieben werden soll der zentrale Betriebshof laut Vorschlag der Unternehmensberatung durch Entsorgung Herne. Das angedachte ÖPP-Modell - Öffentlich-Private-Partnerschaft - wäre damit vom Tisch. Durch die Nähe eines ZBH zum Betriebsgelände von Entsorgung Herne ergäben sich zudem Synergieeffekte. Die organisatorische Zuordnung der Tierparks Eickel und Sodingen sowie der Friedhöfe zum ZBH sei dagegen nicht anzuraten, heißt es. Die Friedhöfe sollten aber organisatorisch zusammengefasst werden. Unterm Strich könnten durch den ZBH mehr als 300 000 Euro Personalkosten eingespart werden, so das Gutachten.

Das Thema soll am 17. Februar im Haupt- und Personalausschuss beraten werden. Die formale Entscheidung soll erst Ende 2015 fallen.