Die Geschichte von Phiona Mutesi liest sich fast wie ein Märchen:

Das Mädchen, das nicht mal sein Geburtsdatum kennt (zwischen 1993 und 1995) ist quasi Waise: Vater und ältere Schwester gestorben, die Mutter nie zu Hause. Ihre Heimat ist ein Slum mit Namen Katwe in Ugandas Hauptstadt Kampala. Sie hungerte fast jeden Tag, an lesen und schreiben lernen war nicht zu denken. Phiona Mutesi war Analphabetin.

Ein Wendung bekommt ihr Leben 2005. Als sie wieder einmal um Essen bettelte, traf sie in einer Kirche auf Robert Katende, der Missionar und Schachlehrer ist. Sein Angebot: Sie bekommt etwas zu essen, wenn er ihr Schach beibringen darf. Mutesi stimmte zu. Katende erkannte sofort ihr Talent und förderte sie. Schnell schlug sie die stärksten Spieler des Schachprojekts. Inzwischen hat sie ihr Land bei zwei Schacholympiaden vertreten. Lesen und schreiben hat sie gelernt, auch Englisch kann sie nun. „Schach hat mir die Möglichkeit gegeben, wieder zur Schule zu gehen. Und mir gezeigt, dass es noch ein anders Leben gibt“, sagte Phiona Mutesi einmal im Gespräch mit der Tageszeitung „Welt“.

Mittlerweile ist auch eine Biografie über sie erschienen, Titel „Die Königin von Katwe“. Und der Disneykonzern hat sich die Filmrechte gesichert.