Der kleine Internetsender hat zwar nur ein paar Dutzend Zuhörer – doch das Nischenradio veranstaltet zum Geburtstag eine ganze Kulturwoche.

Dass das Mondradio gern Partys schmeißt, hat sich (nicht nur) in Wanne-Eickel bereits herumgesprochen. Seine ersten drei Geburtstage feierte der Bürgerradio-Sender jeweils mit einem Konzertabend, den vierten mit gleich zweien. Zum fünften Geburtstag laden die Radiomacher nun zu einer ganzen Kulturwoche ein. Los ging es am Freitag mit einer Warm-Up-Party. Am Samstag heizten Timo Maiwald, Musiksteal und Good Vibration dem Publikum im Wanner Kolpinghaus ein.

Jungen, lokalen Musikern will das Mondradio eine Plattform bieten. „Wir haben fast alle Künstler, die auf den Partys der letzten vier Jahre aufgetreten sind, eingeladen und zusätzlich einige neue ins Programm aufgenommen“, berichtete Mitbegründer Christian Hans.

Die Musik: rockig

Musikschullehrer und Vollblutmusiker Timo Maiwald coverte Kuschelrock und aktuellen Pop, sorgte für entspannte gute Laune im großen Saal. Die Jungs und Mädels von Musiksteal kamen eher rockig daher und sorgten ebenfalls für beste Stimmung: Kopfnicken, Fußklopfen und Mitsingen war programmiert. Der ausgesprochene Liebling vieler Partygänger: die Band Good Vibration mit ihren rockigen Ruhrpott-Songs.

„Ich komme jedes Jahr zur Mond-Radio-Party und bin großer Good-Vibration-Fan“, berichtete Hildegard Schirmer. Die ältere Dame hat zwar „noch nicht so lange Internet“, findet das Mondradio aber trotzdem „eine gute Sache“. Rainer Thiel, ebenfalls Stammgast, lobte, dass der Sender lokale Künstler unterstütze. „Viele Musiker kenne ich gar nicht, finde sie dann aber meistens richtig gut.“

Das Konzept des Senders? „Wir wollen anders sein als andere Radiosender“, betont Radiomacher und Mitbegründer Volker Lange im WAZ-Gespräch mehrmals. In den vergangenen fünf Jahren haben Hase und er das Programm zusammen mit immer neuen Moderatoren deshalb ständig erweitert. Lange spielt am liebsten Rock, Hase gern Pop, Rock und auch mal spanische oder italienische Klänge. Nach und nach habe sich das Repertoire des Senders erweitert. „Irgendwann kam ein Typ mit langen Haaren vorbei und fragte, ob er bei uns auch Metall spielen kann – und wir haben ‚na klar’ gesagt“, sagt Lange lachend.

Mit durchschnittlich 30 bis 50 Hörern pro Tag hat der Sender zwar keine große Reichweite – darum gehe es den Radiomachern aber auch gar nicht. Lange: „Das ist unser Hobby und wir haben damit viel Spaß – das reicht uns.“ Seine Vision für die nächsten Jahre: „Wenn irgendwann mal jedes Auto Internet hat und uns jeder auch unterwegs hören kann, wäre das ziemlich cool.“