Herne. . Auf dem Schulhof der Hans-Tilkowski-Schule wird 2015 ein Bolzplatz gebaut. Die Stadt hat jetzt die Baugenehmigung erteilt.

Fußball-WM 2022 in Katar: Deutschland holt zum dritten Mal in Folge den Titel. Leistungsträger des Teams von Bundestrainer Thomas Tuchel ist ein 21-jähriger Herner, dessen Leidenschaft für den Fußball einst in der Hans-Tilkowski-Schule geweckt worden ist.

Zugegeben: eine kühne Vision. Doch zumindest in einem Punkt ist dieses Zukunftsbild nicht völlig aus der Luft gegriffen. An der Hans-Tilkowski-Schule werden nämlich 2015 mit dem Bau eines Bolzplatzes auf dem Schulhof die Voraussetzungen dafür geschaffen, die Lust am Fußball zu wecken beziehungsweise noch zu steigern.

Im vergangenen Jahr haben die Schule in Herne-Mitte und ihr Namensgeber gemeinsam die Idee für die Umgestaltung des Schulhofs entwickelt. „Wir waren der Meinung: Hier muss mehr passieren, wir brauchen mehr Bewegungsangebote“, sagt Schulleiter Lothar Heistermann zur WAZ. Dank der guten Kontakte von Hans Tilkowski konnte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bereits im Juli 2013 dafür gewonnen werden, die Schule noch in das eigentlich abgeschlossene Programm zum Bau von Mini-Spielfeldern aufzunehmen und einen Teil der Kosten zu tragen. Auch die Stadt sagte Unterstützung zu.

Der Essener Chemiekonzern Evonik ließ sich ebenfalls nicht lumpen. Bei einem Besuch der Hauptschule an der Neustraße überreichte der Vorstandsvorsitzende Klaus Engel im Oktober 2013 einen Scheck über 10 000 Euro für den Bau des Bolzplatzes. Der Termin mit dem Hauptsponsor von Borussia Dortmund war auf Initiative des früheren Borussen-Torhüters Hans Tilkowski zustande gekommen.

Zum großen Ärger des einstigen Nationalkeepers passierte daraufhin erst einmal nichts. Was für Tilkowski besonders unangenehm war, weil er beim BVB immer wieder vom Evonik-Chef auf den Stand des Projekts angesprochen wurde. In dieser Woche hat die Stadt endlich die Baugenehmigung erteilt. „Es musste zunächst ein Lärmschutzgutachten erstellt werden“, führt Stadtsprecher Christoph Hüsken als Begründung für die lange Funkstille an.

Das Projekt lässt sich nur deshalb realisieren, weil mit Rücksicht auf Anwohner ausschließlich zu den Unterrichtszeiten von 8 bis 16 Uhr auf dem eingezäunten Spielfeld gekickt werden darf. Und: Die Banden des Platzes sollen zur Dämpfung mit Kunstrasen ummantelt werden. „Wir legen großen Wert auf eine gute Nachbarschaft“, so Schulleiter Heistermann.

In den Osterferien soll das Mini-Spielfeld für rund 42 000 Euro gebaut werden. Die Hälfte der Kosten trägt der DFB, hinzu kommt die Evonik-Spende. Den Rest wird die Stadt tragen.