Herne. . Was kommt in Herner Betrieben auf den Teller, wenn zur Mittagszeit alle Kohldampf schieben? Mitarbeiter haben oft die Wahl zwischen gesund und fettig.

Mittags halb eins in Herne. Die erste Hälfte des Arbeitstages ist geschafft, der Magen knurrt. Höchste Zeit für eine wohl verdientes Pause. Doch wie isst Herne? Die WAZ hat sich umgehört. Einige der großen hiesigen Unternehmen betreiben Kantinen für ihre Mitarbeiter. Praktisch – sie müssen den Betrieb nicht verlassen. Das Angebot der Betriebsrestaurants variiert.

Steag: Logi-Gerichte und Schnitzel

„Unsere Kantine hat Montag bis Freitag von 6.30 bis 14.05 Uhr geöffnet“, berichtet Jürgen Fröhlich, Pressesprecher des Kraftwerkeherstellers Steag (Heerstraße). Es gibt Frühstück und täglich wechselnde Mittagsgerichte, für figurbewusste Mitarbeiter außerdem täglich ein so genanntes „Logi Gericht“ mit wenig Kohlenhydraten. Am besten kommen jedoch nach wie vor die „Klassiker“ an, so Fröhlich: „hausgemachte Schweineschnitzel, Eintöpfe und gegrilltes Geflügel.“ 80 bis 180 Personen nutzen die Steag-Kantine täglich.

Stadtwerke: frisch und saisonal

Geringfügig weniger ausgelastet ist mit durchschnittlich 403 verkauften Essen pro Woche das Betriebsrestaurant der Stadtwerke Herne (Grenzweg). Auch hier kann, wie in Kantinen üblich, Tag für Tag aus verschiedenen Gerichten gewählt werden. „Insgesamt achten wir darauf, dass immer frisch gekocht wird“, betont Unternehmenssprecherin Angelika Kurzawa. Dazu gehöre auch die Verarbeitung von saisonalen Produkten regionaler Anbieter.

Sparkasse: Deftiges und Frisches

Die standesgemäße Verköstigung der Mitarbeiter scheint vielen Herner Unternehmen am Herzen zu liegen. So bietet das Sparkassen Café (Berliner Platz) sowohl Sparkassen-Angestellten als auch externen Besuchern eine Auswahl an warmen und kalten Snacks. „Im Winter essen die Leute lieber Deftiges, im Sommer gern Frisches“, weiß Mitarbeiterin Melanie Wenzel zu berichten. Einmal pro Woche gibt es ein vegetarisches Tagesgericht. Wer an den restlichen Tagen auf Fleisch verzichten möchte, kann bei der Küche Sonderwünsche anmelden. „Wir versuchen, uns auf die Wünsche unserer Gäste einzustellen“, so Wenzel.

Vulkan: Brötchen vom Pausenflitzer

Ihren Mitarbeitern ein vielfältiges Angebot für die Mittagspause anbieten möchte ab nächsten Sommer auch die Firma Vulkan (Heerstraße). Bis dahin soll der Bau eines neuen Gebäudes abgeschlossen werden, das auch eine Mitarbeiter-Kantine beherbergen wird. „Das Speisenangebot steht aber noch nicht fest“, so Antje Möller. Bis dahin bekommen die Vulkan-Mitarbeiter regelmäßig Besuch vom Pausenflitzer (die WAZ berichtete). Mit seinem mobilen Frischewagen ist der Herner Holger Bartz ruhrgebietsweit unterwegs und bringt unter anderem auch den Mitarbeitern des Autohauses Borgmann in Crange belegte Brötchen. „Wir sind so etwas wie eine Kantine vor der Haustür“, meint Bartz.

Die Expertin empfiehlt: leichte Kost gegen das Mittagstief

Viele Herner Angestellte sind kulinarisch offenbar bestens versorgt. Wer möchte, der kann sich in der Mittagspause ausgewogen und abwechslungsreich ernähren. Wer’s fettig mag, bekommt auch das. Worauf es beim Mittagssnack ankommt, erklärt Ernährungsberaterin Marianne Pidt-Malchus. Sie arbeitet im Zentrum für Ernährung und Gesundheit in Wanne.

„Wir empfehlen Mischkost“, sagt sie. Vor allem mittags sollte das Essen nicht zu fettreich sein. „Salat mit Fisch oder Hähnchenfleisch, dazu ein vernünftig belegtes Brötchen“, empfiehlt sie gegen den knurrenden Magen zur Tagesmitte. Auch Rohkost - klein geschnitten zum Snacken während der Arbeit - gehört in die Pausenbox.

Das fettige, kohlenhydratreiche Essen, zu dem viele Menschen in Betriebskantinen gern greifen, „macht die Leute müde.“ Das Mittagessen sollte man nicht zu schwer gestalten betont Pidt-Malchus:, „sonst kommt das Mittagstief.“