Um Zugewanderten den Start in Deutschland zu erleichtern, bietet u.a. die Volkshochschule Integrationskurse an. Seit 2005 sind diese verpflichtend für alle, die länger als ein Jahr bleiben. Das gilt aber nicht für Zugewanderte aus der EU wie Rumänen oder Bulgaren, erfuhren jetzt die Mitglieder des Integrationsrates von Elisabeth Schlüter: Sie können, aber müssen nicht. In der letzten Sitzung rund um Flüchtlinge und „Migration aus Südosteuropa“ erläuterte die VHS-Programmbereichsleiterin Möglichkeiten und Grenzen der Integrationskurse.

Insgesamt 727 Teilnehmer besuchen derzeit die 65 Kurse, die vor allem dem Spracherwerb dienen. Wer nicht (gut) lesen und schreiben kann, besucht einen Alphabetisierungskurs. Davon gibt es 16, genutzt von 131 Personen. 52 Bulgaren und 30 Rumänen sind in den Integrationskursen angemeldet, 19 bzw. elf von ihnen werden alphabetisiert - einige Teilnehmer aus Roma-Familien seien nie zur Schule gegangen, erklärte Elisabeth Schlüter.

Bezahlt werden die Kurse entweder vom Jobcenter, wenn jemand Leistungen erhält, oder die Teilnehmer zahlen 1,20 Euro pro Stunde selbst, wenn sie können. Nachteil: „Wir bedienen die nicht, die nicht im Leistungsbezug sind und keine Arbeit haben. Die Lücke können wir nicht schließen.“

Für Asylbewerber wie z.B. Syrer gelte ebenfalls: Wenn sie Leistungen beziehen, können sie am Kurs teilnehmen. Da diese Grupp relativ schnell einen Aufenthalt von zwei Jahren bewilligt bekomme, kämen sie auch schnell in die Kurse. Von den 727 Teilnehmern stammen 124 aus Syrien. Von diesen seien 68 gut gebildet und beherrschten die lateinische Schrift, 56 seien an die arabische Schrift gewöhnt, und deshalb zunächst in Alphabetisierungskursen.