Herne. .

Ein Donnerstagabend im November, kalt ist es geworden und um 19 Uhr bereits stockdunkel. Nur die Flottmann-Hallen werden farbig angestrahlt. Schon von weitem erschnuppert man das Torffeuer, das vor dem Eingang brennt. Es riecht nach feuchtem Wald, mit den Dudelsack-Klängen im Ohr wähnt man sich unweigerlich im Sherwood Forest von Robin Hood. Eine passende Atmosphäre für das „Highland Blast - A taste of Scotland“-Festival.

Schon zu Beginn des Abends stehen zig Besucher draußen am Torffeuer und fachsimpeln über Schottland. Dudelsackspieler Lars Knipping, der mit seiner Band „Rhinepowerpipe-Band“ schon vor Prince Charles Dudelsack spielen durfte, empfängt die Festivalbesucher traditionell im Kilt und mit den typisch schottischen Klängen. Am Eingang wird den Gästen gleich ein Pinnchen schottischen Whiskeys als Begrüßungsgetränk in die Hand gedrückt. Da kann ja nicht mehr viel schief gehen.

„Wir wollten nicht nur ein Konzert, sondern gleich ein richtiges Schottland-Festival organisieren, und dazu gehört neben der schottischen Musik unbedingt auch Whiskey“, erzählt Veranstalter Jens Willemsen. Der bekannte Herner Wirt und Konzertveranstalter holte sich deshalb für eine Whiskey-Verkostung in der Flottmann-Kneipe Frank Gauert von „Caskalive“ ins Boot. Die vier Whiskeys, die der Whiskey-Veredler aus Bochum extra für das Event zusammengestellt hatte, garnierte er mit Wissenswertem über Schottland, sowie Whiskeys im allgemeinen.

Das begleitende kurze unplugged-Konzert der „Paul McKenna“-Band und die weitere speziell zusammengestellte Musik kamen sehr gut bei den über 25 „Whiskey-Tasting“-Gästen an. Es wurde natürlich zahlreich um Whiskey-Nachschlag gebeten. „Guter Whiskey ist eben wieder stark im kommen“, freute sich Gauert. „Mir hat es gut gefallen, ich würde wiederkommen“, gab Gast Peter Hauschild die Meinung vieler Gäste wieder.

Um 20 Uhr startete das Konzert mit Steve Byrne in der Halle. Siobhan Miller und Ewan MacPherson, die schon zweimal zu den besten traditionellen Sängern in Schottland gewählt wurden, folgten. Gänsehautfeeling kam auf, als die über 200 Festivalbesucher anfingen mitzusingen. In der Pause wurden die Gaumen der Gäste mit einem traditionellen schottischen Lammeintopf verwöhnt.

Auch die schottischen Step-Dancer rissen das Publikum mit ihrer Show à la Riverdance mit. Nach dem Auftritt der „Paul McKenna“-Band ging der Abend mit Dudelsackklängen zu Ende. „Die Musiker haben brilliert, ein richtig authentischer, schottischer Abend“, freute sich Schottland-Fan Siegfried Born.