Herne. . Timur Bambil und Isabella Skoczek sind beide 14 Jahre alt und besuchen das Pestalozzigymnasium. Seit ein paar Monaten machen sie zusammen Musik. Dass sie bei ihrem ersten Auftritt in den Flottmann-Hallen gleich den Publikums-„Herbert“ abräumen würden, hätten sie nicht gedacht.

Timur Bambil und Isabella Skoczek haben erst in diesem Jahr angefangen gemeinsam Musik zu machen. Insofern waren ihre Erwartungen bei der Teilnahme am diesjährigen Herner Jugendkulturpreis, der gleichzeitig ihr erster öffentlicher Auftritt war, eher gering: „Wir wollten einfach mal vor Leuten spielen“, erzählt Timur, der die Texte schreibt und auf der Bühne rappt, während Isabella die melodischen Refrainpassagen singt. Doch dem Publikum gefiel der persönlich geprägte Liebessong „Ohne deins stirbt meins“ so sehr, dass es die beiden jungen Künstler gleich mit dem Publikumspreis kürte. „Das gibt schon viel Selbstbewusstsein, wenn man sieht, dass die eigenen Songs das Publikum erreichen und bewegen“ sagt Timur. Denn das war nicht immer so.

Als Timur mit zwölf Jahren anfing eigene Songtexte zu schreiben, dachte er nicht daran, diese einmal einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. „ Bei einem meiner ersten Auftrittsversuche hat mich das Publikum noch ausgelacht“, erzählt der heute vierzehnjährige Schüler des Pestalozzigymnasiums. Doch in den zwei Jahren hat sich viel geändert. Aus der Idee seine Lieder im Duo zu performen, entstand schließlich eine musikalische Zusammenarbeit mit der gleichaltrigen Isabella Skoczek. „Ich wusste, dass Isabella gut singt, wir waren da schon länger sehr gut befreundet.“

In der Kombination von Timurs Rapepisoden und Isabellas Melodie entsteht dann ein Stück mit ganz unterschiedlichen Perspektiven. „Jeder hat ja seine persönliche Sichtweise und seine Erfahrungen mit der Liebe“, erklärt Timur. Der passende Beat dazu wird dann gemeinsam ausgesucht.

Ungewöhnlich ist der Ort, an dem die Schüler die ersten Male zusammen probten. Wenn das Wetter mitspielte wurde der Song im Park hinter den Flottmann-Hallen geprobt, auf einer Bank. „In der freien Natur fühlte es sich einfach besser an, als in einem kleinen Übungsraum!“, findet Isabella. Ihr Gesangslehrer unterstützte das Duo bei der finalen Vorbereitung, die dann allerdings im geschlossenen Raum stattfand.

Isabella, die in die gleiche Klasse wie Timur geht, nimmt nicht nur Gesangsunterricht, sondern spielt auch Klavier. Außerdem tanzt sie gern, vom klassischen Ballett bis zu Jazz und Modern Dance. Timur spielt Fußball. Und schreibt weiterhin oft an seinen eigenen Songs.

Und so soll es auch weitergehen. Regelmäßig möchten sich die Teenager treffen, um weitere Songs einzustudieren. Ausgangsmaterial gibt es genug. 84 Songs von Timur warten darauf in einer Duo-Fassung vor Publikum zu erklingen.