An der Stange müssen alle gleichzeitig nach links oder rechs gehen. Lebend-Kicker-Turnier für den guten Zweck
Wenn sich Motorrad-Rocker in lebendige Kicker-Figuren verwandeln und im strömenden Regen um den Ball kämpfen, dann kann dies wohl nur für den guten Zweck sein: Am vergangenen Samstag veranstalteten die Mitglieder von Old Steel Heiligenhaus und vom Motor-Club Skorbut ein Benefizturnier der ganz besonderen Art.
Einen Nachmittag lang kämpften sie – an Querstangen befestigt – um den Sieg bei ihrem ersten Menschen-Kicker-Turnier. Insgesamt acht Mannschaften aus der Umgebung kickten fleißig auf dem ungewöhnlichen Spielfeld. Und das nicht nur zum Spaß. Der Erlös geht an das Jugend- und Freizeitzentrum an der Hülsbecker Straße.
„Wir haben das früher mal auf einer Veranstaltung im Club gesehen”, erklärt Michael Egger, zweiter Vorsitzender von Old Steel Heiligenhaus, „und wollten das unbedingt auch mal ausprobieren”. Und weil die Motorradfans die Jugendarbeit im Heiligenhauser Freizeitzentrum schätzen, sie unterstützen wollen, haben sie einfach das Spaßige mit dem Nützlichen verbunden:
Jede der acht teilnehmenden Mannschaft musste ein Startgeld von 45 Euro zahlen. Und das kommt den Kindern und Jugendlichen zugute. „Mit dem Geld können die Kinder schön Laternen basteln oder Karten zu Weihnachten”, meint auch Zweirad-Fan Dieter, denn „von der Stadt kommt ja nicht mehr viel”.
Was am Kickertisch so einfach in der Handhabung ist, gestaltet sich auf dem großen Spielfeld aber ganz anders. Nämlich ungleich schwieriger. Mal drei, mal zwei Spieler stehen jeweils dicht nebeneinander auf dem Spielfeld, und zwar an Querstangen – die Hände stecken dazu in Schlaufen. Jeweils zehn Minuten dauert ein Spiel, also ist eine gute Koordination gefragt, denn alle in einer Reihe müssen schließlich gleichzeitig nach links oder rechs gehen – eben ein Fußballspiel der anderen Art. Kein Wunder, dass die Spieler Schwierigkeiten haben, den Ball im Feld zu halten. Stets fliegt er zu hoch und so manchen Zuschauer erwischt es. . .
Allerdings gibt es von denen rund herum nicht allzu viele. Zwar sind die Mitglieder von Old Steel zahlenmäßig am stärksten vertreten und haben einige Fans mitgebracht. Dies gilt auch für die anderen Mannschaften – Heiligenhauser Gaststätte „Pabb”, SPD, Club, Frauenclub Heiligenhaus, Heavy Metal Fanclub Velbert, Rappold aus Wülfrath und Motorradclub Skorbut. Aber ansonsten schreckt das Regenwetter eher ab. Am Rand herrscht trotzdem gute Stimmung, die Spieler werden angefeuert, es wird gelacht.
Den Teilnehmern macht der Regen jedenfalls nichts aus. „Das macht Spaß”, meint denn auch Thomas Dichiser (29), der für die Club-Mannschaft zum Kicker wurde. Das schlechte Wetter störe ihn überhaupt nicht, erklärt er und zuckt mit den Schultern, „da kennen wir nix!”